Göttingen. Experten arbeiten Fälle von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim auf – auch in Göttingen.

Antje Niewisch-Lennartz sitzt bei bedecktem Himmel im Garten der Gemeinde St. Michael an einem Holztisch. Niedersachsens Ex-Justizministerin besucht Göttingen, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Mit Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten innerhalb der katholischen Kirche Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen machen mussten oder Informationen darüber weitergeben können. „Ich bin die Anlaufstelle.“

Das Gesprächsangebot ist ein Weg der Recherche für ein Expertenteam, das vor zwei Monaten im Auftrag des Hildesheimer Bischofs Heiner Wilmer seine Arbeit aufgenommen hat. Ziel ist es, Strukturen innerhalb der Kirche aufzudecken, durch die die große Zahl an Missbrauchsfällen erst möglich wurde. Dabei konzentrieren sich die Juristen und Psychologen um Niewisch-Lennartz auf die Jahre von 1957 bis 1982.