Seesen. Der Mann ließ die Schranke an einem Bahnübergang zu spät herunter. Ein Motorradfahrer wurde von einem Zug erfasst und starb.

Nach einem tödlichen Unfall auf einem Bahnübergang im Kreis Goslar hat das Amtsgericht Seesen einen früheren Schrankenwärter wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Der 48-Jährige habe sechs Monate Freiheitsstrafe zur Bewährung erhalten, weil er die Schranke zu spät heruntergelassen habe, sagte eine Gerichtssprecherin am Donnerstag. Das Gericht folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf eine Geldstrafe plädiert.

Auf dem beschrankten Bahnübergang der Strecke Einbeck - Bad Harzburg in Seesen war im Mai vergangenen Jahres ein 56 Jahre alter Motorradfahrer aus dem Landkreis Göttingen von einem Regionalzug erfasst und getötet worden. Wegen Bauarbeiten an der Strecke musste die Halbschranke zu der Zeit per Hand betätigt werden. Dies war die Aufgabe des 48-jährigen damaligen Mitarbeiters eines Dienstleistungsunternehmens der Deutschen Bahn AG. Das Urteil ist nach Angaben der Gerichtssprecherin noch nicht rechtskräftig. dpa