Göttingen. Donnerstagmorgen gerieten Müllcontainer in Brand. Ein benachbartes Nagelstudio brannte komplett aus. Die Polizei hat zwei Tatverdächtige festgenommen.

Göttingen. Großeinsatz am frühen Donnerstagmorgen in der Göttinger Innenstadt. Wegen eines Brandes mussten vierzig Menschen aus einem Wohnhaus in der Kurzen Straße evakuiert werden, zwei wurden verletzt. Die Berufsfeuerwehr wurde um kurz nach vier Uhr zu einem Mülltonnenbrand alarmiert. Weil der genaue Ort jedoch nicht klar war, wurden zwei Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr auf die Suche geschickt. Wie sich dann herausstellte, brannten im Durchgang zum Wochenmarkt in der Kurzen Straße mehrere große Müllcontainer lichterloh, Flammen schlugen an der Gebäudefassade empor. Auch die Scheiben eines direkt angrenzenden Nagelstudios wurden durch die Hitzeentwicklung zerstört, so dass sich das Feuer in das Innere des Geschäfts ausbreiten konnte. Es wurde völlig zerstört.

Der Fluchtweg für die Bewohner des Appartmentwohnhauses war versperrt, der Rauch hatte bereits mehrere Etagen verqualmt. Aus mehreren Wohnungen war das Piepen von Heimrauchmeldern zu hören. Bei Eintreffen der ersten Kräfte standen Personen an den Fenstern und schrien um Hilfe.

Nach und nach wurden weitere Kräfte alarmiert, zunächst der Löschzug der Berufsfeuerwehr, dann die Freiwilligen Feuerwehren Stadtmitte, Weende und Geismar sowie eine Vielzahl an Rettungswagen und Notärzten. Rund fünfzig Einsatzkräfte waren vor Ort.

Die eingeschlossenen Bewohner wurden über zwei Drehleitern und tragbare Leitern von zwei Seiten des Gebäudes aus den oberen Etagen gerettet. Sie wurden alle medizinisch untersucht. Zwei mussten aufgrund einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht werden. Die anderen konnten sich zunächst in einem Stadtbus aufwärmen, später im gegenüber liegenden Gemeindezentrum einer Kirche.

Die Beschicker des Wochenmarktes konnten durch den Feuerwehreinsatz ihre Stände erst verspätet aufbauen. Auch der durch den Brand betroffene Durchgang bleibt gesperrt.

Das Gebäude ist derzeit nicht begehbar. Die Schadenshöhe ist noch unbekannt, dürfte aber enorm sein. Als Brandursache kommt eine Brandstiftung an den Müllcontainern im Durchgang in Betracht. Nach Auskunft eines Bäckers in der Groner Straße, rund 200 Meter vom Brandort entfernt, haben zwei Unbekannte wenige Minuten vor dem Feuer in der Kurzen Straße versucht, einen anderen Container in der Nikolaistraße anzuzünden. Weil sie der Zeuge daraufhin ansprach, entfernten sie sich.

Am Donnerstagvormittag meldete die Polizei, dass im Zuge von intensiven Fahndungsmaßnahmen im Nahbereich zwei tatverdächtige Personen durch Beamte vorläufig festgenommen werden konnten. Sie wurden in Polizeigewahrsam gebracht. pol