Göttingen. Die Europa-Union lud in Göttingen zum Bürger-Dialog ein. Es wurde intensiv diskutiert.

Die Klima- und Energiepolitik kam ein wenig kurz, ansonsten ist beim Bürgerdialog der Europa-Union kein Thema ausgelassen worden. Das Interesse am Gespräch mit europäischen Spitzenpolitikern im Jungen Theater war groß, nach dem straffen Programm wurde noch lange weiterdiskutiert. Eindringlich wurde immer wieder appelliert, bei der Schicksalswahl im Mai für proeuropäische Parteien – welcher Couleur auch immer – zu stimmen. In zwei Themenräumen ging es um Europas Rolle in der Welt, Wirtschaft und Soziales.

Der Brexit schwebte als Damoklesschwert über den Diskussionen, wirkte aber auch als Katalysator. Das Drama lasse die Bürger stärker wahrnehmen, was sie Positives an Europa haben, meinte der Göttinger Politikwissenschaftler Prof. Dr. Andreas Busch. „Das Ausscheiden Großbritanniens ist die größte Enttäuschung meines politischen Lebens“, sagte Dr. Hans-Gert Pöttering (CDU). Der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments sprach von gewaltigen Herausforderungen für ein von innen und außen bedrohtes Europa und brach eine Lanze für die transparente Arbeit des EU-Parlamentes.