Göttingen. Die Ausstellung in Göttingen zeigt ab Freitag Skelette und Exponate einer Grabung aus Gevensleben.

Christianisierung, Dorfgründungen, Wechsel von Macht und Besitz: Wie die Menschen des frühen Mittelalters die großen Umwälzungen ihrer Zeit erlebten, soll eine Ausstellung im Kulturwissenschaftlichen Zentrum (KWZ) der Universität Göttingen zeigen. „Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Gevensleben. Menschen erleben Geschichte“ präsentiert Grabungsfunde aus dem Braunschweiger Land und vermittelt die kulturellen Verflechtungen, Einflusssphären und Machtpositionen vom frühen achten bis zum zwölften Jahrhundert. Die Schau wird am heutigen Freitag um 17 Uhr eröffnet.

„Der Forschungsstand im Braunschweiger Land erlaubt es, faszinierende Einblicke in das frühe Mittelalter zu geben“, sagt Dr. Immo Heske vom Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Göttingen. Nach Zufallsfunden durch Baumaßnahmen in Gevensleben im Landkreis Helmstedt hatte er mit einem Ausgrabungsteam im März 2016 gut erhaltene Skelette aus dem frühen Mittelalter gesichert. Sie wurden auf Verwandtschaftsbeziehungen, Lebenswege und Todesursachen hin untersucht. Die Ergebnisse lieferten Antworten darauf, wie die dörfliche Bevölkerung gelebt hat und teilweise auch, was sie erlebt hat. Außer den Skeletten werden auch restaurierte Beigaben aus den Gräbern und Exponate der Bezirksarchäologie Braunschweig und des Göttinger Seminars für Ur- und Frühgeschichte gezeigt.