Rollshausen. Ein Spezialeinsatzkommando hatte im Oktober 2012 versehentlich eine falsche Wohnung in Rollshausen gestürmt. Das Land muss deswegen jetzt zahlen.

Wegen einer spektakulären Polizeipanne muss das Land Niedersachsen einem Ehepaar aus dem Eichsfeld mehrere tausend Euro Schmerzensgeld zahlen. Auf diesen Vergleich haben sich die Beteiligten am Ende eines jahrelangen Zivilstreits vor dem Oberlandesgericht Braunschweig geeinigt.

Im Oktober 2012 hatte ein Spezialeinsatzkommando der niedersächsischen Polizei (SEK) nachts die Wohnung des Ehepaars in Rollshausen gestürmt. Wenig später stellte sich heraus, dass eine Verwechslung vorlag. Die Polizisten hatten sich in der Etage geirrt und waren in die falsche Wohnung eingedrungen. Nach dem nun geschlossenen Vergleich müsse das Land dem Ehemann 2.300 Euro und der Ehefrau 6.600 Euro zahlen, sagte der Göttinger Rechtsanwalt Sven Adam. Für die Eheleute war der Irrtum vom Amt ein Alptraum gewesen: Die SEK-Beamten hatten um kurz nach Mitternacht mit einer Ramme ihre Wohnungstür in dem Mehrfamilienhaus aufgebrochen. Wenig später standen die schwer bewaffneten und vermummten Männer im Schlafzimmer der völlig verschreckten Eheleute. Sie fesselten den Ehemann mit Kabelbindern ans Bett und brachten die verängstigte Ehefrau ins Wohnzimmer. Kurz darauf rannten sie hinaus, stürmten die Treppe hinunter und drangen in die darunterliegende Wohnung ein.