Göttingen. Die Generali-Versicherung veröffentlichte ihren Karambolage-Atlas für den Kreis Göttingen. Im Vergleich zu den Nachbarkreisen gab es mehr Schäden.

Im Jahr 2017 hatte fast jeder neunte Fahrzeughalter im Landkreis Göttingen einen Schadensfall – das entspricht 10,7 Schäden pro 100 Kraftfahrzeuge. Das geht aus dem sogenannten Karambolage-Atlas der Versicherung Generali hervor, der jetzt veröffentlicht wurde. Im Vergleich zu den Nachbarkreisen Northeim und Goslar seien das deutlich mehr Schäden, heißt es in der Pressemitteilung. Demnach gab es im Kreis Northeim 9,6 Schäden auf 100 Fahrzeuge und im Kreis Goslar 9,9 Schäden. Mehr Schäden als im Kreis Göttingen seien dagegen im Kreis Kassel in Hessen zu verzeichnen gewesen: Hier habe es 2017 rund 12 Schäden auf 100 Fahrzeuge gegeben.

Die Generali-Versicherung hat für den Karambolage-Atlas nach eigenen Angaben Daten von 700.000 Kfz-Schadensfällen bundesweit ausgewertet.

Laut dieser Auswertung, die auf die einzelnen Landkreise heruntergebrochen worden sei, kostete ein Schaden im Landkreis Göttingen im Schnitt 2.153 Euro. Damit liege der Kreis Göttingen deutlich unter dem Bundesdurschnitt von 2.300 Euro. In Northeim seien es 109 Euro mehr gewesen – 2.262 Euro. Deutlich darunter liege die Schadenshöhe im Kreis Goslar: Dort habe ein Schaden durchschnittlich 378 Euro weniger gekostet als im Kreis Göttingen, also 1.775 Euro.

Geringe Geschlechterunterschiede

Unterschiede bei den Schadensfällen gebe es laut Auswertung auch bei Männern und Frauen. Bei 100 Kraftfahrzeugen im Kreis Göttingen würden 4,5 Prozent Frauen und 3,9 Prozent Männer Haftpflichtschäden verursachen. Bei den Kasko-Schäden sei der Abstand geringer – 8,8 Prozent Frauen, 8,6 Prozent Männer.

Bundesweit, so vermeldet die Versicherung, seien derzeit 46,5 Millionen Fahrzeuge zugelassen. Gemessen an der Einwohnerzahl besitze jeder zweite Deutsche ein Auto. Ebenso wie die Anzahl der Fahrzeuge nehme auch die Menge der Blechschäden jedes Jahr zu, die Zahl der Unfälle mit Personenschäden sinke. „Die wichtigste Erkenntnis unserer Untersuchung: Dank verbesserter Technik und vieler Sicherheitssysteme werden nur bei weniger als vier Prozent aller Schäden Menschen verletzt. Dies ist ein großer Erfolg“, sagt Roland Stoffels, Vorsitzender der Geschäftsführung der Generali Deutschland.

Überraschend sei, wann Unfälle passieren, heißt es in der Pressemitteilung weiter: Nicht im Winter, sondern in den Sommermonaten zwischen Mai und August krache es am häufigsten. „Wir gehen davon aus, dass die meisten Fahrer in den kalten und dunklen Monaten eher vorsichtig unterwegs sind. In den wärmeren Monaten scheint es hektischer zuzugehen“, erklärt Roland Stoffels zum Ergebnis. Unter der Woche, so ein weiteres Ergebnis der Untersuchung, sei das Schadensrisiko an Donnerstagen (16,7 Prozent) und Freitagen (16,6) am höchsten. „Vermutlich, weil die meisten Autofahrer am Ende der Arbeitswoche schnell nach Hause möchten“, heißt es dazu in der Mitteilung. An Sonntagen hingegen verringere sich die Anzahl der Schadensfälle um die Hälfte (8,3).