Göttingen. Mehr Hygiene bei der Blutentnahme: Dr. Konstantin Altrichter und Mitstreiter werden von Carsten Maschmeyer bei neuer Art Stauschlauch unterstützt.

Mit einem Stauschlauch ganz neuer Art für mehr Hygiene bei der Blutentnahme sorgen: Das ist das Ziel von Dr. Konstantin Altrichter. Der Mediziner und Unternehmensgründer ist Student an der PFH Göttingen. Jüngst war er gemeinsam mit einem Mitstreiter in der VOX-Show „Die Höhle der Löwen“ zu sehen. Am Ende machten die Gründer per Handschlag einen Deal mit Löwe Carsten Maschmeyer fest.

Die Idee, die Altrichter in die TV-Sendung geführt hat, kam ihm während des praktischen Jahres für angehende Ärzte. „Bei der Blutentnahme wird normalerweise ein Stauschlauch verwendet, der aus Elastan und Baumwolle besteht. Dieser lässt sich aber nur sehr umständlich desinfizieren. Zum Teil wird deshalb auf die Reinigung verzichtet. Oder es kommen umständliche Einwegprodukte zum Einsatz, die die Umwelt belasten und hohe Kosten hervorrufen“, erklärte der 26-jährige Rostocker. Mit Freund Karl Hartmann, der heute sein Geschäftspartner ist, hat er daraufhin aus einem innovativen Material den Stauschlauch „daisygrip“ entwickelt, der sich ganz einfach per Sprüh- und Wischdesinfektion säubern lässt. Mit ihrer Erfindung möchten die beiden dazu beitragen, die hohe Zahl von Infektionen durch Krankenhauskeime zu reduzieren.

Als die Gründung näher rückte, entschied Altrichter, sich an der PFH mit einem Studium zum Master of Business Administration für den Aufbau des Unternehmens fit zu machen. Seit einem halben Jahr ist er dort eingeschrieben. Monatelang hatten die Gründer nichts von den Produzenten gehört, dann ging alles sehr schnell.

„An einem Freitag kam der Anruf, dass wir uns am Montag vor den Investoren präsentieren können“, so Altrichter. Sein Geschäftspartner flog eilig aus dem Urlaub ein – und von seinen Eltern lieh sich Altrichter eine Arztzimmer-Liege sowie medizinische Geräte für die Show-Dekoration.

In der Höhle angekommen konnten die Gründer so überzeugen, dass ein Deal zustande kam. Carsten Maschmeyer, der bereits häufiger in Start-ups der Gesundheitsbranche investiert hat, bot 100.000 Euro für eine Beteiligung von 25 Prozent an daisygrip. Auch wenn die Gründer ursprünglich nur zehn Prozent ihrer Anteile abgeben wollten, willigten sie ein. „Die Details der Zusammenarbeit müssen wir noch klären, aber die Begeisterung von Herrn Maschmeyer hat uns gefreut und angesteckt. Wir haben das Gefühl, dass er nicht nur finanziell, sondern auch mit persönlichem Einsatz dabei sein möchte“, so Altrichter.

Gute Chancen für das Unternehmen sieht auch Hochschullehrer Vollmar. „Daisygrip bietet eine smarte Lösung für ein ernsthaftes Problem des medizinischen Alltags, das nicht jedem bewusst ist. Die Höhle der Löwen hat den Gründern nun nicht nur einen Deal, sondern auch einen enormen Marketingeffekt durch die TV-Präsenz gebracht. Das Team kann optimistisch in die Zukunft blicken. Wir werden es nach Kräften in der Phase der Marktetablierung unterstützen“, so der PFH-Professor.