Goslar. Polizei und Landkreis Goslar kontrollierten am Wochenende wieder Motorradfahrer. Traurige Bilanz: Fast 280 Biker waren zu schnell.

Weil die Zahl der Motorradunfälle im Oberharz zuletzt deutlich zugenommen hat, hat die Polizei am Wochenende wieder schwerpunktmäßig den Verkehr kontrolliert. Allein in den vergangenen drei Wochen kam zu zwei Motorradunfällen mit mehreren schwerst verletzten Bikern, für zwei Motorradfahrer kam jede Hilfe zu spät. „Dass es in der Zwischenzeit nicht zu weiteren Verkehrsunfällen mit gravierenden Folgen gekommen ist, lag häufig allein an glücklichen Umständen und weniger an rückläufigen Unfallzahlen“, heißt es in der Polizeimitteilung.

Um diesem negativen Trend bei anhaltender Schönwetterlage und starkem Ausflugsverkehr an den Wochenenden weiter entgegen zu wirken, fanden an allen drei Tagen am Wochenende Kontrollen durch den Landkreis Goslar und die Polizeiinspektion Goslar statt. Primär stand die Überwachung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit im Vordergrund, aber auch Bauartveränderungen sollten den wachsamen Blicken der kontrollierenden Beamten nicht verborgen bleiben.

Insgesamt mussten 336 Geschwindigkeitsverstöße geahndet werden. „Auch an diesem Wochenende konnte ein Rückgang des teilweise leichtsinnigen Fahrverhaltens nicht verzeichnet werden“, heißt es vonseiten der Polizei weiter. 272 der Geschwindigkeitsverstöße wurden durch Motorradfahrer begangen.

29 Verkehrsordnungswidrigkeitsverfahren wurden eingeleitet, die mindestens ein Fahrverbot von einem bis drei Monaten nach sich ziehen. Alle Fahrverbote richteten sich gegen Motorradfahrer.

Im 100 km/h-Bereich wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit durch einen Biker mit 169 km/h überschritten. Diesen Wert toppte ein Motorradfahrer aus Österreich der bei erlaubten 60 km/h auf seinem Motorrad aus Hamburg mit 146 km/h gemessen wurde. Da bei einer derartigen Geschwindigkeitsüberschreitung – von 86 Stundenkilometern – nur von vorsätzlichem Handeln auszugehen sei, erwarten den betroffenen Kradfahrer nun eine Geldbuße von 1200 Euro, zwei Punkten in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot.

Da im Naturschutzgebiet Harz weiterhin eine vermehrte Geräuschemission durch Motorräder festzustellen ist, wurde auch auf fehlende dB-Killer ein Augenmerk gelegt und entsprechende Verfahren eingeleitet. Zudem wurde zwei mal die Profiltiefe beanstandet, fünf mal ein fehlender Rückstrahler bemängelt und sieben mal ein wesentlich zu steiler Kennzeichenwinkel festgestellt. pol/nza