Windsor. Journalist Erwin Klein berichtet vom lauten Wohnsitz der Queen.

Das erste, was man in Windsor mitbekommt, ist Lärm. Richtiger Lärm. Von oben. Windsor ist Einflugschneise – der Flughafen Heathrow liegt um die Ecke. Und Heathrow ist keine Provinz-Landebahn, sondern der größte Flughafen Europas. Das heißt: Kaum ist ein Flieger weg, folgt der nächste. Dabei gibt es auch für die Queen keine Sonderregeln. Windsor Castle ist eine ziemlich lauter Wohnsitz, vielleicht auch deswegen sind die Royals inzwischen nur noch selten hier.
Die Touristen kommen umso zahlreicher. Schon kurz nach Öffnung des „Visitor Entrance“ ist die Schlange etwa 200 Meter lang und wächst beständig weiter. Adel, vor allem britischer Adel, zieht.
Weil sowohl Heathrow als auch Windsor Castle als mögliche Terror-Ziele gelten, sind die Sicherheitsvorkehrungen besonders streng. Rund um das Schloss haben alle Straßen massive Sperren, die im Ernstfall eine Zu- oder Wegfahrt unmöglich machen. Und inzwischen fast ein gewohntes Bild: Polizisten mit Maschinengewehren im Arm.
In der zentralen St. Leonard Road eine Besonderheit: eine deutsche Bäckerei mit dem schönen Werbespruch: „German Engineering you can actually taste.“ Stefan Hamann, Bäckermeister aus dem Schwarzwald, zog mit Lebensgefährtin Frances vor fünf Jahren nach Windsor, um gutes deutsches Brot zu backen. Das macht er Nacht für Nacht, mit echtem Sauerteig und ohne chemische Zusätze. Die Ergebnisse würden in jedem deutschen Bioladen Anklang finden, und auch die Engländer kommen langsam auf den Geschmack. Gewöhnt an eher reizarmes Toastbrot sind für sie Roggenbrot, Schwarzbrot, Brot mit Sonnenblumenkernen oder gar Kümmel echte Herausforderungen.
In der deutschen Community in London hat The German Bakery dagegen treue Fans. Vom deutschen Botschafter über deutsche Schule bis zu zahlreichen Firmenvertretungen: Alle ordern bei Stefan Hamann.
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