Braunschweig. Zecken lauern in den Sommermonaten im Unterholz oder in hohem Gras. Eine allgemeine Impf-Empfehlung gibt es aber nach wie vor nicht.

Wer sich viel in der Natur aufhält, sollte auch im Norden eine Impfung gegen die von Zecken übertragene Krankheit FSME erwägen. Eine Infektion in Niedersachsen sei nicht auszuschließen, allerdings immer noch sehr unwahrscheinlich, sagte der Virologe Masyar Monazahian vom Landesgesundheitsamt am Donnerstag. Seit 2002 seien 18 Fälle bekannt, in denen sich Menschen vermutlich in Niedersachsen mit FSME angesteckt haben, allerdings 9 davon in den beiden vergangenen Jahren. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis kann zu Hirnhautentzündung führen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts handelt es sich in Norddeutschland aber bisher nur um Einzelfälle. Die Krankheit ist vor allem in Süddeutschland verbreitet. Niedersachsen zählt nach wie vor nicht zu den FSME-Risikogebieten. Hier empfiehlt das Robert-Koch-Institut die Impfung lediglich Personen wie Forstarbeitern und Landwirten, die beruflich besonders gefährdet sind.

Bundesweit sind etwa 20 Prozent der Bevölkerung gegen FSME geimpft, in Österreich laut Experten 80 Prozent. Die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Deutschland ist die Lyme-Borreliose, gegen die anders als bei FSME keine vorbeugende Impfung möglich ist. Laut Schätzungen gibt es jedes Jahr Zehntausende Neuerkrankungen.

Zecken lauern in den Sommermonaten im Unterholz oder in hohem Gras. Auch im eigenen Garten ist eine Ansteckung möglich. Jeder sollte sich nach einem Aufenthalt im Grünen absuchen.