Wolfsburg. In Wolfsburg wurden Schaulustige aggressiv.

Was da genau passiert ist, können sich auch die Freiwilligen der Feuerwehr im Wolfsburger Stadtteil Vorsfelde kaum erklären. Gegen 0.16 Uhr wurden sie wegen eines Balkonbrands im dritten Stock alarmiert. „Anfangs lief der Einsatz auch ganz normal“, berichtet der Sprecher der Vorsfelder Wehr, Volkmar Weichert.

Dann allerdings passierte das, was auch Einsatzkräfte in anderen Städten erleben mussten: viel Alkohol, gegenseitiges Aufpeitschen – die Freiwilligen aus Vorsfelde sahen sich plötzlich 10 bis 15 Menschen gegenüber, die die Einsatzkräfte anpöbelten. „Wir wollten nur unsere Arbeit machen“, so Volkmar Weichert. Am Ende wurden die Brandbekämpfer sogar mit Silvesterraketen beschossen. Ein Feuerwehrmann wurde getroffen, blieb aber unverletzt.

In der Stadt hat der Angriff für Empörung gesorgt – vor allem, weil es hier Ehrenamtliche traf, die sich für ihre Mitbürger die Silvesternacht um die Ohren schlugen. Angriffe gegen Polizisten seien schlimm genug, so der Wolfsburger Polizeisprecher Sven-Marco Claus. „Aber wir werden für solche Situationen ausgebildet und sind vorbereitet. In Vorsfelde aber hat es Ehrenamtliche getroffen, die mit so einer Aggression überhaupt nicht gerechnet haben.“ So einen Fall habe es in Wolfsburg noch nicht gegeben.

Die Feuerwehr Vorsfelde hatte den Vorfall über das soziale Netzwerk Facebook publik gemacht. Dort heißt es, dass man mit Diskussionen am Einsatzort klarkomme: „Aber uns massiv beleidigen, mit Böllern bewerfen und Raketen auf Einsatzfahrzeuge und deren Besatzungen abfeuern, das geht zu weit! Auch wir sind Personen mit Familien, Freunden wie Du, wir haben das Ehrenamt gewählt, um anderen in Not zu helfen, setzen dabei unsere Gesundheit bewussten Gefahren aus.“ Viele Wolfsburger zeigten ihre Unterstützung in den Kommentaren unter dem Beitrag. kno