Lindner knausere bei der Kindergrundsicherung, werfen Kritiker dem Finanzminister vor. Doch der verteidigt seine Haltung vehement.

Im Koalitionsstreit um die Kindergrundsicherung hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) den Vorwurf zurückgewiesen, zu wenig Geld für Familien bereitzustellen. "Bei Familien, Kindern und Bildung wird nicht gespart. Im Gegenteil: Wir stellen Rekordmittel bereit", sagte der FDP-Vorsitzende gegenüber unserer Redaktion. "Meine Fachleute haben angesichts der öffentlichen Debatte ermittelt, dass die familienpolitischen Leistungen des Bundes verglichen mit 2019 von uns mit 18,4 Milliarden Euro mehr finanziert werden."

NameChristian Lindner
Geburtsdatum7. Januar 1979
AmtFDP-Vorsitzender, Finanzminister
ParteiFDP
Parteimitglied seit1995
FamilienstandVerheiratet
Größe1,86 Meter
WohnortBerlin

Als Beispiel nannte Lindner die Erhöhung des Kindergelds auf 250 Euro. Zugleich verteidigte Lindner die geplanten Steuerentlastungen für Unternehmen. Erst eine funktionierende Wirtschaft mache die neue Kindergrundsicherung nachhaltig finanzierbar. "Deshalb müssen wir jetzt unter anderem mit dem Wachstumschancengesetz Impulse geben für Investitionen und Forschung."

FDP-Chef: Mehr Geld für Eltern – nicht immer die richtige Lösung

Lindner zog in Zweifel, ob höhere Leistungen über die Kindergrundsicherung ihren Zweck erfüllten. "Die Hälfte der Kinder, die heute von Kinderarmut betroffen sind, kommt nach meinen Zahlen aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte", sagte er. "Hilft da wirklich mehr Geld auf das Konto der Eltern oder sollten wir mehr tun für Sprachförderung und Arbeitsmarktzugang der Erwachsenen und für die Schulen der Kinder? Der finanzielle Anreiz zur Arbeitsaufnahme darf auch nicht verloren gehen."

Der Finanzminister betonte: "Bevor wir ein Preisschild an die Kindergrundsicherung machen, sollten wir fragen, was wir eigentlich brauchen, um die Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern." (gau/jule)