Die Midterm Elections am 8. November sind in den USA ein wichtiges Datum. Zur Wahl stehen alle Sitze im Repräsentantenhaus und 35 der 100 Senatorenposten. In etlichen US-Bundesstaaten werden am 8. November zudem die Gouverneure neu gewählt.
Midterms 2022: Umfragen deuten Sieg für eine Partei an
Die wichtigsten Entwicklungen fassen wir für Sie im Newsblog zur US-Wahl (Midterms) zusammen. Stand 7. November deutet sich in Umfragen der Sieg von einer Partei im US-Kongress an: der Republikaner. Noch vor wenigen Wochen haben Umfragen auf einen geteilten Kongress gedeutet.
Stand 7. November berichtet das Online-Portal "FiveThirtyEight", dass die Republikanische Partei im Repräsentantenhaus und im Senat eine Mehrheit erringen könnte. Allerdings laufen auf dem Portal sämtliche Umfragen der USA ein – auch die von den Parteien selbst. Die Ergebnisse können dabei stark vom tatsächlichen Wählerverhalten abweichen.
Den Umfrageergebnissen zufolge könnten die Demokraten jedenfalls eine Schlappe einfahren – die Resultate auf einen Blick:
- Repräsentantenhaus: Die Republikaner werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 85 Prozent eine Mehrheit der insgesamt 435 Sitze bekommen.
- Senat: Die Republikaner werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 55 Prozent eine Mehrheit der 35 zur Wahl stehenden Sitze bekommen.
Midterms am Dienstag: Was die US-Wahl für Biden bedeutet
Noch vor wenigen Wochen haben Umfragen in den USA einen Sieg für beide Parteien prognostiziert – Stand 7. November sieht es im Hinblick auf die jüngsten Umfragen so aus, als könnten die Demokraten auch im Senat keine stabile Mehrheit erreichen.
Für Joe Biden und seine Demokraten wäre der Verlust ihrer Mehrheit im Repräsentantenhaus und eine Wahlschlappe im Senat ein Desaster. Ohne den Kongress kann Biden wichtige Vorhaben nicht umsetzen. Der Senat ist zudem für die Ernennung wichtiger Minister und Beamter zuständig.
Volkswahl | Midterms 2022 (Halbzeitwahlen) |
Datum | Dienstag, 8. November 2022 |
Ort | USA |
Gewählt werden | Repräsentantenhaus, 35 der 100 US-Senatoren und in 36 Staaten die Gouverneure |
Gewählt wird | alle zwei Jahre |
Midterms 2022: Drei US-Staaten könnten Ausschlag geben
Doch zumindest im Senat besteht noch eine gute Chance, das Blatt zu wenden. Die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg der Republikaner ist mit 55 Prozent laut "FiveThirtyEight" geringer als im Repräsentantenhaus. In der Kongresskammer kommt es am 8. November auf jeden Sitz an.
Von besonderer Bedeutung sind an der Stelle die Swing States – also all die Bundesstaaten, wo mal Demokraten und mal Republikaner siegen. Am stärksten umkämpft sind in den USA die Staaten Georgia, Nevada und Pennsylvania.
Obama zu Midterms 2022: "Zwischenwahlen sind kein Witz"
Um in den genannten Swing States die noch unentschlossenen Wähler zu erreichen, machen Demokraten und Republikaner besonders hier einen intensiven Wahlkampf. Am Sonntag etwa sind Joe Biden und Ex-Präsident Barack Obama gemeinsam in Pennsylvania aufgetreten.
In Philadelphia haben Biden und Obama an die Bürger appelliert, am 8. November die Demokraten zu wählen. Obama: "Die Zwischenwahlen sind kein Witz." Die Demokratie als Ganzes stünde bei den Midterms 2022 auf dem Spiel.
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Midterms 2022: Biden mit Ex-Präsident Obama im Wahlkampf
"Lasst uns am Dienstag sicherstellen, dass unser Land nicht 50 Jahre zurückgeworfen wird", sagte der frühere US-Präsident. Es stünde viel auf dem Spiel, ergänzte Biden. "Die Demokratie steht buchstäblich auf dem Stimmzettel."
Ob die prominente Rückendeckung von Obama für Biden ausreicht, um nach der US-Wahl zumindest eine Mehrheit im Senat zu erringen? Letzte Umfragen zeigen ein anderes Bild. Hinzu kommt, dass Bidens Politik nicht bei allen Wählern gut ankommt.
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Midterms: Faktor Präsident – junge US-Wähler sind mit Biden unzufrieden
Gerade junge Wähler kritisieren, dass Biden Wahlversprechen zu den Themen Abtreibung oder auch Studiengebühren nicht eingehalten hat. Die 21-jährige Psychologie-Studentin Hannah Beauchamp-Pope formuliert es im Gespräch mit "tagesschau.de" folgendermaßen:
"Vielen ist er einfach zu weit entfernt von ihrem täglichen Leben – sie fühlen sich von ihm nicht verstanden." Hinzu kommt, dass viele US-Bürger in Umfragen der Auffassung sind, dass ihre aktuelle Regierung Probleme wie die aktuelle Energie- und Preiskrise nicht stark genug angeht.