Berlin. Friedrich Merz geriet wegen seines Vermögens in die Schlagzeilen. Nun nannte der CDU-Mann in einem Interview Zahlen – grob geschätzt.

Sein Steuerkonzept sollte früher einmal auf einen Bierdeckel passen – mit seinen heutigen Einkünften dürfte der Platz dort eng werden: Friedrich Merz, Anwärter auf die Nachfolge von Angela Merkel an der Spitze der CDU, hat Einzelheiten über sein Einkommen preisgegeben.

Merz hat sich als Einkommensmillionär zu erkennen gegeben. „Heute verdiene ich rund eine Million Euro brutto“, sagte Merz der „Bild am Sonntag“.

Demnach verteidigte der 63-Jährige aus dem Sauerland frühere Äußerungen, wonach er sich zur gehobenen Mittelschicht zählt. Das hatte zu Kritik geführt. „Ich habe von meinen Eltern die Werte mitbekommen, die die Mittelschicht prägen: darunter Fleiß, Disziplin, Anstand, Respekt und das Wissen, dass man der Gesellschaft etwas zurückgibt, wenn man es sich leisten kann“, so Merz.

Friedrich Merz: Musste früher jede Mark umdrehen

Und weiter: „Wenn ich ,Oberklasse’ oder ,Oberschicht’ höre, denke ich an Menschen, die viel Geld oder eine Firma geerbt haben und damit ihr Leben genießen. Das ist bei mir nicht der Fall.“

Der frühere Unions-Fraktionschef hatte sich 2009 aus der Politik zurückgezogen. Er bewirbt sich derzeit wie auch Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn um den CDU-Vorsitz.

Schaulaufen vor der CDU-Basis

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    Friedrich Merz gilt als bestens in der Wirtschaft verdrahtet. Neben dem Aufsichtsrat der Blackrock Asset Management Deutschland AG leitet der Wirtschaftsanwalt auch das Kontrollgremium des Flughafens Köln-Bonn und ist Mitglied im Aufsichtsrat der Bank HSBC Trinkaus.

    Zu seinen beruflichen Anfängen sagte Merz: „Meine Frau und ich waren Studenten, als wir geheiratet und das erste Kind bekommen haben. In dieser Zeit mussten wir jede Mark umdrehen. Angefangen habe ich mit einem für eine Familie mit zwei Kindern überschaubaren Einkommen eines Referendars in Saarbrücken. Heute verdiene ich rund eine Million Euro brutto.“

    Der Zeitung zufolge nannte Merz jetzt keine Details zu seinen Tätigkeiten als Aufsichtsrat und Berater der Kanzlei Mayer Brown. Das Blatt berichtete unter Berufung auf Geschäftsberichte, allein bei Blackrock habe er zuletzt mindestens 125.000 Euro pro Jahr verdient. Dazu kämen 80.000 Euro bei der Wepa Industrieholding, 75.000 Euro bei HSBC Trinkhaus sowie 14.000 Euro beim Flughafen Köln-Bonn. (W.B./rtr)