Wolfsburg. Der Trainer der Fußballerinnen des VfL Wolfsburg spricht im Podcast unserer Zeitung über die Entwicklung, das Spitzenspiel und seinen Nachfolger.

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Plötzlich Verfolger, aber richtig gut drauf: Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben in den vergangenen vier Jahren auf nationaler Ebene alles gewonnen, vor dem Spitzenspiel bei Tabellenführer FC Bayern München sind sie allerdings in der Verfolgerrolle. Im Vorfeld stand Trainer Stephan Lerch aus besonderem Anlass im „Wölfe-Talk“, dem Podcast unserer Zeitung, Rede und Antwort zum Highlight-Spiel in München, zur Entwicklung seiner Mannschaft in einem wegen vieler Umstände besonderen Jahr – und zu seinem Nachfolger, Tommy Stroot, der ihn zur Saison 2021/22 ablösen wird.

Auch wenn die Ergebnisse weitgehend stimmten, so hat es eine Weile gedauert, bis der VfL in dieser Saison so richtig ins Rollen kam – aus nachvollziehbaren Gründen: keine richtige Sommervorbereitung, viele verletzte Offensivspielerinnen und natürlich auch der kurzfristige Abgang von Superstar Pernille Harder direkt nach dem Champions-League-Turnier in Spanien und direkt vor dem Bundesliga-Start fünf Tage später gegen Essen. „Wir haben versucht, unser Spiel ein Stück weit anzupassen“, führt Lerch aus, wirbt aber auch um Geduld: „Wir sind dabei, es ist ein Prozess.“

Die Art und Weise gibt Rückenwind

In diesem Prozess scheint die Wolfsburger Mannschaft aber dank des 5:0 in Potsdam ein gutes Stück weitergekommen zu sein. Und zwar gerade rechtzeitig vor dem Hit in München. „Nicht zwangsläufig das Ergebnis, aber die Art und Weise gibt Rückenwind. Das müssen wir mitnehmen, weil eine sehr, sehr schwere Aufgabe auf uns wartet.“

Und die heißt nun Bayern München, das bisher noch ohne Punktverlust und vor allem ohne Gegentor ganz oben steht. Den VfL-Trainer überrascht diese große Konstanz in diesem Jahr nicht. Er sagt: „Der FC Bayern braucht sich vom Kader und von den Bedingungen her keinesfalls hinter uns zu verstecken.“ Und, so sagt der 36-Jährige weiter: „Ich glaube, dass sie in dieser Saison die Chance sehen, diese eindrucksvolle Siegesserie von uns zu durchbrechen. Das müsste auch schon der Anspruch in den vergangenen Jahren gewesen sein.“

Spielerinnen zu 100 Prozent da

Mit bangem Gefühl gehen die Wolfsburgerinnen nicht an diese Aufgabe heran. Zwar steht in der Liga aus den letzten fünf Duellen nur ein Sieg (bei zwei Remis und zwei Niederlagen), doch am Ende setzte sich der VfL immer durch und gewann auch in schöner Regelmäßigkeit die Pokalduelle mit München. Der VfL-Coach weiß also: „Wenn es darauf ankommt, konnte man sich immer darauf verlassen, dass jede Spielerin zu 100 Prozent da ist.“

In der gut 30-minütigen 14. Folge des „Wölfe-Talks“, die für das Spitzenspiel im deutschen Frauenfußball einmal ihren Blick aus der VW-Arena an den Elsterweg richtet, spricht der Wolfsburger Coach, der den Klub im Sommer nach dann vier Jahren als Cheftrainer auf eigenen Wunsch verlässt, auch darüber, warum sein Fokus noch so gar nicht auf der im Dezember beginnenden Champions-League-Saison liegt, wie er seinen Nachfolger beim VfL wahrnimmt und wie sein künftiger Klub sein soll.