Wolfsburg. Der VfL-Stürmer spricht in unserem Podcast über seine Karriere und das Highlight am Donnerstagabend.

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Seine Lehrmeister: Lucas Barrios und Robert Lewandowski. „Geht schlechter“, sagt Daniel Ginczek. Der 28 Jahre alte Stürmer, der einst bei Borussia Dortmund ausgebildet wurde und mittlerweile seit über eineinhalb Jahren für den VfL Wolfsburg spielt, schaute sich von dem ehemaligen Welttorjäger und dem heutigen Topangreifer Bayern Münchens in frühen Jahren einiges ab. Das verrät er im „Wölfe-Talk“, dem Podcast unserer Zeitung, über den VfL Wolfsburg. Auch das Europa League-Hinspiel am Donnerstag ab 21 Uhr gegen Malmö FF ist natürlich ein großes Thema.

Ginczek spricht zunächst über seinen Weg zum Profi. Er kam mit 15 Jahren als Rechtsverteidiger einer Bezirksliga-Mannschaft in die U17-Bundesliga-Truppe des BVB. Ein großer Schritt für ihn, den er allerdings spielend nahm – oder besser gesagt: treffend. Denn schnell erkannten die Verantwortlichen das Angriffspotenzial Ginczeks und beorderten ihn in den Sturm. Eine weise Entscheidung, die sich auszahlte. Bereits in seiner Premierensaison wurde er Torschützenkönig mit 26 Treffern in 25 Partien. „Das hat ganz gut funktioniert“, sagt er. An seiner Seite in Dortmunds B-Jugend: der ein Jahr jüngere Mario Götze, der gemeinsam mit Lewandowski der beste Mitspieler in Ginczeks Karriere werden sollte.

Ginszek sammelt erste Erfahrungen in Bochum

Das Dortmunder Sturmtalent ging dann einen, wie er sagt, „gesunden Weg“ ins Profigeschäft. Über Dortmunds U23 zum Training bei den Profis unter Jürgen Klopp bis zu Leihstationen beim VfL Bochum und FC St. Pauli. „Ich habe Schritt für Schritt gemacht“, sagt er. Und das sei für ihn genau richtig gewesen. Denn nach seinem ersten Zweitliga-Einsatz für Bochum habe er sich extrem über die körperliche Wucht seiner Gegenspieler gewundert. „Ich dachte, das schaffe ich nie.“

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Doch jede neue Hürde, die ihm in seiner Karriere in den Weg gestellt wurde, übersprang er. In Bochum sammelte er die ersten Erfahrungen, in der folgenden Saison bei St. Pauli explodierte er und erzielte 19 Tore. Doch beim BVB war kein Platz für ihn, also wechselte er nach Nürnberg, wo er sein Debüt im deutschen Oberhaus feierte. Und wieder ein Jahr später ging er zum VfB Stuttgart, wo sich Ginczek endgültig in der deutschen Eliteklasse etabliert. „Und viele haben gesagt, dass ich es auch in die Nationalmannschaft hätte schaffen können“, sagt er.

Ginczek mehr als 1000 Tage verletzt

Doch dann kommt das große „Aber“ von Ginczeks Karriere: seine Verletzungsanfälligkeit. Kreuzbandriss, Bandscheibenvorfall, muskuläre Probleme und Bänderrisse – kaum ein Körperteil, das in den vergangenen Jahren nicht mal beeinträchtigt war. „Es waren über 1000 Tage, in denen ich verletzt ausgefallen war“, rechnet der 28-Jährige vor. Jedem Comeback folgte ein weiterer Rückschlag. Allein das Jahr 2019 lief „katastrophal“ für den Stürmer. Im Januar riss er sich die Bänder im Sprunggelenk und verpasste fast die gesamte Rückrunde unter Ex-Trainer Bruno Labbadia. Und als er im Sommer in die Vorbereitung unter Oliver Glasner starten wollte, musste er mal wieder unters Messer, sein Rücken streikte. Der nächste schwere Rückschlag – und wieder kämpfte er sich zurück.

Jetzt steht für den 28-Jährige ein Karriere-Highlight an. Erstmals spielt er in einem K.o.-Spiel auf europäischer Bühne, wenn der VfL am Donnerstagabend den schwedischen Erstligisten Malmö FF im Zwischenrunden-Hinspiel der Europa League empfängt. Die gute Nachricht: Ginczek ist nach seinem Horrorjahr 2019 mittlerweile wieder vollständig fit – und heiß auf sein K.o.-Duell. „Das wird etwas ganz Besonderes für mich.“

Mannschaft unterstützt sich auf dem Platz

Die Kulisse wird allerdings wie so oft sehr mau sein. Anfang der Woche erwartete der Klub rund 13.500 Zuschauer. Allerdings bis zu 5000 Gäste aus Schweden angekündigt, die sich die Deutungshoheit in der VW-Arena sichern wollen. Die Spieler kennen die Situation. „Wolfsburg ist eben in dieser Hinsicht besonders“, sagt Ginczek. Beeinflussen lassen wollen sie sich davon nicht. „Der Trainer hat schon vor dem Paderborn-Spiel gesagt, dass wir als Mannschaft auf dem Platz für uns da sind.“ Und dass die äußeren Umstände kein entscheidender Faktor für den Auftritt des Teams auf dem Platz sein sollen.

Ob Ginczek gegen Malmö von Beginn an auf dem Rasen stehen wird, ist noch offen, aber eher unwahrscheinlich. Sein Angriffskollege Wout Weghorst hat am Wochenende in Hoffenheim drei Tore erzielt und seinen Status als Nummer-1-Angreifer beim VfL unterstrichen. Ginczek muss sich derzeit mit der Lauerhaltung begnügen. Aber die Rolle kennt der 28-Jährige aus seinen schweren und langen Verletzungszeiten. Jetzt will er in einem K.o.-Spiel auf internationaler Ebene den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen.

Mehr zum Wölfe-Talk

Mit dem ersten Heimspiel des Jahres startet der Podcast unserer Zeitung über den VfL Wolfsburg. Mit Gästen aus dem Verein und der Fanszene wird über alles gesprochen, was die Grün-Weißen betrifft.

Das komplette Gespräch mit dem VfL-Stürmer können Sie sich in unserem neuen Podcast „Wölfe-Talk“ anhören. Entweder auf www.wolfsburger-nachrichten.de/podcast oder bei Spotify.