Braunschweig. Vom Kinderheim zur Erziehungsstelle: Nicole Jeanne und ihr Mann aus Salzgitter schenken einem fremden Kind ein Zuhause. Das steckt dahinter.

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Nicole Jeanne liegt es im Blut: Die Liebe zur Arbeit und zum Leben mit Kindern. Nach ihrem Studium in Sozialpädagogik und Erziehungswissenschaften wollte sie ursprünglich in einem Kinderheim oder Gefängnis arbeiten. Warum sie sich doch umentschieden hat, wieso plötzlich ein "fremdes" Kind bei ihr lebt und wie viele weitere Kinder geplant sind, verrät sie bei „Deine Lieblingsmenschen“ – ein Podcast der Braunschweiger Zeitung.

"Eine Erziehungsstelle ist eine professionelle Pflegefamilie. Einer aus der Familie muss eine pädagogische Ausbildung haben", erklärt die Salzgitteranerin. Die Kinder, die Eintritt in eine Erziehungsstelle finden, haben in ihren jungen Jahren schon viel Negatives wie beispielsweise Gewalt oder Misshandlungen erlebt. "Diese Kinder haben schon einen großen Rucksack zu tragen." Trotzdem gehören im Fall der Salzgitteraner Familie auch regelmäßige Besuche mit den leiblichen Eltern der Kinder.

Nach ihrer Hospitation in zwei Kinderheimen stand für Nicole Jeanne letztendlich fest: Glücklich wird sie hier nicht. "Das was die Kinder am meisten brauchen, sprich Bezugspersonen, ist in einem Kinderheim schwierig umzusetzen", sagt sie. "Ich persönlich bin immer in einem wohlbehüteten Elternhaus aufgewachsen. Anzusehen, dass die Kinder teilweise so klein sind und keine Eltern hatten, war schwer." – Ein einschneidendes Erlebnis für Nicole und auch ihren Mann. Heute sind sie nicht nur Eltern einer leiblichen Tochter, sondern schenken einem damals noch fremden Mädchen ein Zuhause – seit mittlerweile über zwei Jahren.

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Ein Zuhause, was in der nächsten Zeit sogar noch größer wird: Ein Umzug steht an. Derzeit baut die Familie ein Haus. Kindererziehung, Hausbau und nebenbei den Instagram-Account "nicole_jeanne" führen, um ihre mittlerweile knapp 70.000 Abonnentinnen und Abonnenten mit durch den Alltag zu nehmen: Wie schafft die Salzgitteranerin all das? „Man muss seine Prioritäten setzen“, weiß sie. Bevor sie Mama geworden ist, war sie aktiver auf Instagram, aber durch die Kinder habe sie gemerkt, was überhaupt wichtig sei. "Ein Bild auf Instagram ist sowas von unwichtig im Vergleich dazu, was man den Kindern bieten kann. Ich möchte den Kindern ein schönes Leben machen."

Ob weitere Kinder geplant sind, wie lange sie noch eine Erziehungsstelle sind und welche Aufgaben dazu gehören? Das erfahren Sie in der neuen Podcast-Folge.