Braunschweig. Der Reporter Wolfgang Büscher hat mit seinem Buch „Berlin – Moskau“ über eine 82-tägige Wanderung das Reisegenre literarisch wiederbelebt.

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Der heute 71-Jährige ist viel unterwegs, bricht immer wieder auf und ist dennoch kein Vollzeit-Reisender nach bewährtem Muster. Er nimmt sich gezielt Auszeiten, um dann für Monate in bestimmte Welten einzutauchen – vornehmlich als Fußgänger, der seine Umwelt präzise und einfühlsam beobachtet. Nicht nur von Berlin nach Moskau marschierte der inzwischen vielfach ausgezeichnete Reporter, sondern auch quer durch die USA von Nord nach Süd und einmal rund um Deutschland entlang seiner Außengrenzen. Sein „einsames Geschäft“, wie er es nennt, mündet in Bücher von großer sprachlicher Qualität. Bedeutsam ist die Positionierung, die Büscher im Podcast vornimmt. Es sei eine Sache, „auf dem Bildschirm Google-Earth-mäßig“ unterwegs zu sein, und eine gänzlich andere, „in dieser Realität drin zu stehen“, wenn der Wind pfeife und der Kojote heule.

Das, was er tue, das Gehen durch die Welt, sei nicht obsolet. „Es ist nicht überflüssig geworden durch diese medialen Möglichkeiten, die wir haben, die natürlich ungeheuer sind. Ich bin da überhaupt nicht dagegen. Dennoch: Realität ist was anderes als ein Bildschirm.“