Braunschweig. Friedrich Opitz beging Zuganschläge, stahl, raubte und mordete - wohl einfach nur, weil er daran Gefallen gefunden hatte.

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Das Ende der Weimarer Republik war nahe, bald trat der NS-Staat an die Stelle. In dieser Zeit, fast sieben Jahre lang, terrorisierte ein Unbekannter Braunschweig und sein Umland. Es war hierzulande die bis dahin die größte Verbrechenserie mit insgesamt 121 schweren Straftaten: 1928 ging es los mit Anschlägen auf Eisenbahnzüge und es gipfelte in brutalen Raubmorden.

Dieser Täter war Friedrich Opitz (1894-1937). Er trug die Maske des liebevollen Familienvaters und peniblen Versicherungsangestellten. Doch dieser Mann war ein notorischer Serienkrimineller, ein Gewalttäter, ein Verbrecher aus Leidenschaft. Ertappt wurde er nur, weil er leichtsinnig geworden war, nach einem Diebstahl im Stadtbad. Überführt wurde er mithilfe der naturwissenschaftlichen Forensik. Am Ende eines Indizienprozesses verhängte das Schwurgericht beim Landgericht Braunschweig die Todesstrafe gegen ihn. Seine Hinrichtung in der Strafanstalt Wolfenbüttel war die erste von 525 weiteren bis zum Ende der Nazi-Zeit.

Dieser Kriminelle und seine Taten sind das Thema der neuen Folge des True-Crime-Podcast „Tatort Niedersachsen“ unserer Zeitung. Als Gastgeber sprach Polizei- und Gerichtsreporter Hendrik Rasehorn mit Birgit Lautenbach. Die Krimi-Autorin schrieb gemeinsam mit ihrem Mann Johann Ebend die Geschichte von Opitz im Buch „Der Schrecken des Braunschweiger Landes“ auf. Für ihre Recherche sichtete sie historische Ermittlungs- und Prozessakten.