Uetze. Ein Mann bricht bewaffnet bei seiner getrennt lebenden Frau ein - sie alarmiert ihre Schwester. Als die zur Hilfe eilt, nimmt die Tragödie ihren Lauf.

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Ein rachsüchtiger Wolfsburger schoss im Dezember 2020 seiner Schwägerin mitten ins Gesicht. Weil sie noch lebte, wollte er ein zweites Mal abdrücken. Das Opfer überlebte nur wegen einer Fehlfunktion an der rund 100 Jahre alten Pistole.

Geplant hatte der 42-Jährige ursprünglich, seine Frau zu töten. Sie hatte sich von ihm getrennt, weil sie seine Drogensucht, die daraus erwachsenen Geldprobleme und Gewaltausbrüche nicht mehr ertragen wollte. Sie flüchtete samt ihrer gemeinsamen Tochter erst ins Frauenhaus und zog dann nach Uetze, einem Ort nördlich von Peine. Dort hatte ihre Schwester ihr eine Wohnung organisiert – und deshalb sollte sie auch sterben.

Hier geht's zum Artikel: Urteil im Kopfschuss-Prozess – Es war versuchter Mord

Schütze von Uetze zu sieben Jahren Haft verurteilt

Der Prozess vor dem Landgericht Hildesheim gegen den Schützen von Uetze endete am 28. Juni mit einem Schuldspruch. Wegen versuchten Mordes im Fall der Schwägerin wurde der Täter zu sieben Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und wird vom Bundesgerichtshof überprüft. Hendrik Rasehorn, Reporter unserer Zeitung, verfolgte als einziger Journalist alle Verhandlungstage in Hildesheim. In der aktuellen Folge unseres Crime-Podcasts „Tatort Niedersachsen“ berichtet er im Gespräch mit seinem Kollegen Dirk Breyvogel über seine Eindrücke aus dem Gerichtssaal, von dem Angeklagten, seiner unfassbaren Tat und seinen beiden Opfern.