Berlin. Schneemangel in einem bedeutenden Skigebiet in Italien. Für viele Einheimische bedeutet das den wirtschaftlichen Totalschaden.

Der Monte Livata, einst ein lebendiges Skigebiet nahe Rom, der Hauptstadt Italiens, steht seit einem ganzen Jahr still. Die Lifte abgeschaltet, die Pisten verwaist, die Restaurants und Geschäfte geschlossen. Maurizio Monaco, Besitzer des Restaurants „Il Cristallo di Neve“, schildert der italienischen Zeitung „La Repubblica“ die traurige Szenerie: „Der Schnee im März hält nicht mehr. Tagsüber schmilzt er schnell dahin, und am Abend bleiben nur noch karge Felsbrocken zurück.“

Wegen zu wenig Schnee: Skigebiete bleiben geschlossen

Seit einigen Jahren schon bahnt sich das traurige Ende der Skigebiete in Latium an. Die Bewohner, die dort einst Ski fuhren, bevorzugen nun die Gebiete in den Abruzzen, doch selbst dort war die Saison 2023/2024 enttäuschend. Auf dem Monte Livata kann man keinen Schnee mit Kanonen machen: Es gibt kein fließendes Wasser, keine Wasserbecken in der Nähe. Die Häuser und Lokale werden mit Tanklastwagen beliefert. „Nur für das Wasser geben wir 12.000 Euro im Jahr aus“, erzählt Monaco.

Während im Norden Italiens die Skisaison bis Ostern verlängert wurde, stehen die Lifte am Monte Livata still. Vincenzo Fiaschetti, Skiliftbetreiber der „Campo Felice srl“, erklärt, die Buchungen seien um 60 Prozent zurückgegangen. „Der Skifahrer will alles weiß um sich herum sehen, sonst kommt er nicht. Mit vier Monaten Schnee konnte ich früher meine Familie ernähren, aber in 40 Jahren habe ich noch nie so viele Steine gesehen“, sagt er gegenüber der italienischen Tageszeitung.

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    „100-prozentiger Zusammenbruch“: Betreiber aus Skigebieten berichten von wirtschaftlichen Schäden

    Der Bürgermeister von Subiaco, einem Ort in der Nähe der betroffenen Skigebiete, Domenico Petrini, hat gemeinsam mit betroffenen Kollegen aus der Region einen Brief an Giorgia Meloni und Daniela Santanché, Ministerin für Tourismus, geschickt. Sie schildern das Unglück und bitten um ein öffentliches Eingreifen: „Wir haben das Wort Naturkatastrophe vermieden“, erklärt er, „aber es gibt Einrichtungen, die einen 100-prozentigen Totalschaden erlitten haben. In Ricasco haben Hoteliers, Hausbesitzer, Gastronomen und Bäcker gelitten.“

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