Rom. In der italienischen Stadt Tivoli bei Rom ist in einer Klinik ein Feuer ausgebrochen, mindestens drei Menschen starben in den Flammen.

Feuer, Rauch und Panik: In einem Krankenhaus in der italienischen Stadt Tivoli, einer Thermenstadt 30 Kilometer östlich von Rom, ist in der Nacht zu Samstag ein schwerer Brand ausgebrochen, bei dem mindestens drei Personen ums Leben gekommen sind. Zwei Personen starben laut den Behörden an einer Rauchgasvergiftung, eine an einem Herzinfarkt. Außerdem befinden sich zwei Verletzte in kritischem Zustand. 200 Patienten mussten aus dem Spital in Sicherheit gebracht werden.

Das Feuer brach im Untergeschoss des Krankenhauses aus und erfasste zunächst die Leichenhalle, dann einen Teil der Küchen und den ersten Stock. Dichter Rauch breitete sich dann auch in den oberen Stockwerken aus. Mindestens einer der Patienten wurde wegen Sauerstoffmangels tot aufgefunden. Zusätzlich zu den drei Opfern, die bei dem Brand ums Leben kamen, wurde die Leiche einer bereits verstorbenen Person in der Leichenhalle geborgen.

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Feuer in Tivoli bei Rom: 200 Patienten in Sicherheit gebracht

Die Ursache des Brandes, der erst nach mehreren Stunden gelöscht werden konnte, ist noch nicht geklärt. Mehr als 200 Patienten, darunter sieben Kinder, wurden aus dem Spital evakuiert. Die Schwerverletzten wurden sogleich in andere Kliniken in der Umgebung gebracht. Leichtverletzte wurden vorübergehend in einer nahe gelegenen städtischen Sporthalle untergebracht, bis sie in andere Einrichtungen verlegt werden konnten. Der dichte Rauch drang in das ganze Krankenhaus ein, so dass es geräumt werden musste. Dem Krankenhaus droht nun eine längere Schließung. Das gesamte Stromversorgungssystem ist zusammengebrochen.

„Dutzende von Patienten wurden in unsere Turnhalle verlegt, die vom örtlichen Zivilschutz mit Decken, Kissen und Feldbetten ausgestattet wurde. Unsere Sporthalle dient als Durchgangsstation für Patienten die hier auf die Verlegung in andere Krankenhäuser warten. Wir haben eine schwierige Nacht erlebt“, berichtete der Bürgermeister von Tivoli, Giuseppe Proietti.

Fahrzeuge der italienischen Feuerwehr stehen vor dem Krankenhaus in Tivoli.
Fahrzeuge der italienischen Feuerwehr stehen vor dem Krankenhaus in Tivoli. © dpa | -

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Italien: Tivoli bei Touristen aus aller Welt beliebt

Die 57.000-Einwohner-Stadt am Fluss Aniene ist bei Touristen aus aller Welt besonders beliebt. Hier befindet sich die prunkvolle Renaissance-Villa d‘Este und ihr großangelegter Park mit Springbrunnen. Sie ist seit 2001 als Unesco-Kulturerbe gelistet, genauso wie die Villa des römischen Kaisers Hadrian, der im 2. Jahrhundert seine Residenz nach Tivoli verlegte. In der Antike, später auch im Mittelalter, war Tivoli wegen seiner Thermen und aufgrund der hügeligen Lage bei Kaisern und anderen einflussreichen Persönlichkeiten beliebt . Die Nähe zu den Albaner Bergen verleiht der Stadt ein angenehmes Klima. Vor allem an heißen Sommertagen lässt sich der Temperaturunterschied zu Rom deutlich erkennen, weshalb viele Römer wie auch Touristen nach Tivoli reisen, um hier der Großstadthitze zu entkommen..

Der Brand im Krankenhaus von Tivoli weckte bei den Italienern die Erinnerung an ein ähnliches Unglück, das sich im Juli in einem Seniorenheim in Mailand ereignet hatte. Bei einem Brand in dem Altenheim kamen sechs Menschen – fünf Frauen und ein Mann – ums Leben, Dutzende weitere ältere Menschen wurden verletzt. 81 Personen mussten in Mailänder Krankenhäuser eingeliefert werden. Die Flammen brachen in einem Zimmer im ersten Stockwerk aus, in dem zwei Frauen starben. Daraufhin entwickelte sich dichter Rauch, der den Tod der weiteren vier Insassen verursachte.

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