Athen/Berlin. Die Hitze in Europa ist noch nicht vorbei. Ab Montag drohen in Südeuropa wieder extreme Temperaturen – wo es am heißesten werden soll.

  • Im Süden Europas grassiert eine extreme Hitzewelle – eine Entspannung ist weiter nicht in Sicht
  • Auch in der kommenden Woche drohen Temperaturen deutlich über 40 Grad
  • Wo es am heißesten wird und welche Urlaubsorte akut von der Hitze betroffen sind

Europa ächzt unter der Hitze – in Deutschland sind ab Montag Temperaturen von über 30 Grad vielerorts keine Seltenheit. Noch deutlicher heißer soll es in Südeuropa werden. In einzelnen Regionen könnte sogar die 50-Grad-Marke geknackt werden. Aktuell schon sinken im Süden die Temperaturen in der Nacht nicht unter die 30 Grad. Und am Montag soll es den Prognosen zufolge mit der Hitze weitergehen. Hier im Artikel fassen wie die Wetterprognosen zusammen – wo es am heißesten werden soll und wo die Hitze am gefährlichsten wird:

Land/RegionTemperatur
Südeuropabis zu 40 Grad
Südspanienunter 40 Grad
Griechenlandbis zu 44 Grad
Italienrund 35 Grad
Sardinienbis zu 47 Grad
Sizilienbis zu 48 Grad
Andalusienüber 40 Grad
Córdobamehr als 40 Grad
Mallorcabis zu 40 Grad
Antalyabis zu 44 Grad
Bulgarienum 40 Grad

Hitzewelle in Spanien ebbt nicht ab: Temperaturen von bis zu 40 Grad erwartet

In Spanien leiden die Menschen schon seit Tagen unter der Hitze. Die Tageshöchsttemperaturen hatten in Teilen Andalusiens immer wieder über 40 Grad gelegen. Und die nächste Hitzewelle ist nach Informationen des nationalen Wetterdienstes Aemet schon unterwegs: Für Montag wurden wieder mehr als 40 Grad in Córdoba erwartet. Auch auf Mallorca – als liebste Ferieninsel der Deutschen – kommen die Menschen ins Schwitzen. Ab Dienstag sind im Inneren der Baleareninsel bis zu 40 Grad möglich.

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Hitze in Italien: Fast 50 Grad werden erwartet – Notärzte und Kliniken sind alarmiert

Im Vergleich zu Spanien war es in Italien mit rund 35 Grad am Wochenende bislang erträglich. Doch das könnte sich schon ab Montag ändern – denn das Hochdruckgebiet "Caronte" könnte Meteorologen zufolge für Rekordtemperaturen sorgen. In den großen Städten werden über 40 Grad prognostiziert – in Teilen Sardiniens bis zu 47 Grad. Auf Sizilien sind möglicherweise sogar bis zu 48 Grad möglich. Notärzte und Krankenhäuser in Italien bereiten sich auf die anstehende Hitzewelle vor

Denn besonders für Alte und Kranke sowie Kleinkinder sind diese hohen Tagestemperaturen enorm anstrengend und hochgefährlich. Für etliche Städte rief das Gesundheitsministerium die höchste Alarmstufe Rot für Hitze aus. Zum Schutz vor der Hitze hat das italienische Gesundheitsministerium ein Youtube-Video veröffentlicht. Es rät den Menschen unter anderem, mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag zu trinken und keine Kunstfaserkleidung zu tragen, damit das Schwitzen nicht eingeschränkt wird.

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Auch in der Türkei macht den Menschen die Hitze zu schaffen. Am Samstag wurden dort laut Nachrichtenagentur Anadolu 48 Menschen mit Hitzschlag in Krankenhäusern behandelt. Das Kandilli-Observatorium in Istanbul riet den Menschen, viel Wasser zu trinken und Aufenthalte im Freien zu vermeiden. In der bei Touristen beliebten Region rund um die Stadt Antalya kletterten die Thermometer auf bis zu 44 Grad.

Meteorologen der betroffenen Länder weisen immer wieder auch auf den Klimawandel als eine Ursache für die Hitzewellen hin. In den kommenden Jahren erwarte man extreme Hitzewellen mit heißer Luft aus Afrika, heißt es etwa in der Türkei.

Griechenland: Sehenswürdigkeiten wegen Hitze geschlossen

Auch in Griechenland kämpfen die Menschen mit hohen Temperaturen. In den meisten Regionen Mittel- und Südgriechenlands hatten die Thermometer schon am Freitag mehr als 40 Grad angezeigt. In der Nacht zum Freitag sind die Temperaturen über 30 Grad geblieben – für den menschlichen Körper ist das besonders anstrengend, da er sich bei solchen Temperaturen nur schlecht erholen kann. Am Freitag zeigten 87 Wetterstationen im Land Höchstwerte über 40 Grad.

Die höchste Temperatur hat mit 44,2 Grad in Theben – rund 50 Kilometer nordwestlich von Athen – gelegen, wie das Nationale Observatorium am Samstag mitteilte. Die Zuggesellschaft OSE kündigte an, dass die Züge wegen der hohen Temperaturen langsamer fahren würden, damit die Sicherheit auf den heißen Schienen gewährleistet bleibe.

Das Kulturministerium hat die Verwalter von archäologischen Sehenswürdigkeiten wie der Akropolis angewiesen, die Besuchermagneten zwischenzeitlich für mehrere Stunden zu schließen, wenn es zu heiß wird. Das geschah dann auch prompt: Wegen der Gefahr eines Hitzschlags wurde die Akropolis am Freitagmittag geschlossen. Auch andere Teile der Wirtschaft schränkten ihre Aktivitäten ein, wie der staatliche Rundfunk berichtete. Ähnliche Zustände herrschen auf Zypern. Am Freitag hätten die Thermometer in der Hauptstadt Nikosia bis zu 43 Grad angezeigt.

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Das Rote Kreuz ist wegen der Hitze in Griechenland im Einsatz. Neben mindestens 30.000 Wasserflaschen pro Tag verteile die Organisation auch Flyer, um vor den Gefahren hoher Temperaturen zu warnen, sagte der Präsident des griechischen Roten Kreuzes, Antonios Avgerinos, am Donnerstag. Hier weiterlesen: Hitzewelle in Griechenland erwartet – Urlaubsorte betroffen

Viele Gemeinden halten klimatisierte Hallen geöffnet, damit man dort Schutz suchen kann. Auf ältere Menschen sowie Kranke und Kleinkinder solle besonders geachtet werden, hieß es. Zudem dürften Haustiere und Streuner nicht vergessen werden – ihnen solle überall ausreichend Wasser hingestellt werden.

Die Akropolis in Athen: Dem Süden Europas steht ein Hitzewochenende bevor.
Die Akropolis in Athen: Dem Süden Europas steht ein Hitzewochenende bevor. © Petros Giannakouris/AP/dpa

Staatsbedienstete sind angehalten, im Homeoffice zu arbeiten. Zudem ordnete das Arbeitsministerium an, dass die Mitarbeiter von Lieferservicen wie etwa Pizzadiensten erst nach 17 Uhr die Arbeit aufnehmen dürfen. Arbeitgeber sollen außerdem flexible Arbeitszeiten ermöglichen, damit die Menschen die Mittagshitze vermeiden.

Bulgarien: Zehn Tage Hitzewelle?

In Bulgarien ist es die erste Hitzewelle des Jahres: Bereits am Donnerstag riefen die Behörden die zweithöchste Warnstufe Orange aus, den heißesten Tag seit Jahresbeginn. Höchsttemperaturen bis 41 Grad gibt es in Plowdiw und in Russe an der Donau. Die Hitzewelle soll das Land Meteorologen zufolge rund zehn Tage lang fest im Griff haben. Angenehmer bleibt es mit rund 32 Grad an der Schwarzmeerküste.

Hitze überstehen: Experten geben Tipps

Ärzte empfehlen, die Mittagshitze im Freien zu meiden und am besten eine Siesta zu halten. Lockere, leichte Kleidung ist ebenso wichtig wie ausreichend Wasser. Alkohol und zuckerhaltige Getränke hingegen passen nicht zur Hitze – sie wirken demnach bei hohen Temperaturen stärker und belastet den Kreislauf zusätzlich.

Hitzewelle: Weltweiter Rekord eingestellt

Erst kürzlich wurde ein weltweiter Hitzerekord übertroffen: Die durchschnittliche globale Temperatur lag der US-Plattform "Climate Reanalyzer" zufolge ab dem 3. Juli eine Woche lang über dem bisherigen Rekordwert von 2016 – es war also die heißeste Woche seit Beginn der Aufzeichnungen.

Die hohen Temperaturen zeigen sich zunehmend auch bei den Todeszahlen: Im Sommer 2022 gab es in Europa mehr als 60.000 hitzebezogene Todesfälle, wie ein Forschungsteam im Fachmagazin "Nature Medicine" am Montag berichtete. Deutschland hatte mit 8173 Toten die drittmeisten Hitzeopfer zu beklagen, nach Italien (18 010 Tote) und Spanien (11 324 Tote). (pcl/cla/dpa/AFP)