Berlin. Artikel, Fakten und KI – alles vereint. Das planen Instagram-Gründer Kevin Systrom und Mike Krieger mit ihrer neuen App “Artifact“.

Die Instagram-Mitbegründer Kevin Systrom und Mike Krieger planen eine neue Social-Media-App. Die App "Artifical" soll einen personalisierter Newsfeed enthalten. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz sollen Nutzerinnen und Nutzer den perfekten Feed erhalten – mit Artikeln, die wie auf sie zugeschnitten sind.

Artifact: So soll die App aufgebaut sein

Wie TikTok nur für Texte – so beschreiben mehrere Medien die neue App "Artificial". Die Frontpage soll sich mit kuratierten Artikeln von der "New York Times" bis hin zu Nischenthemen schmücken. Je nachdem, welche Artikel der Nutzer oder die Nutzerin wie lange liest, erhält er oder sie in Zukunft ähnliche Beiträge und Geschichten.

Vergleichbar wie bei YouTube, TikTok und Co. kann Freunden und anderen Unsern gefolgt werden, können Artikel kommentiert, geliket und gesharet werden. Darüber hinaus soll es eine Art Postfach geben, in dem die User privat diskutieren können. Auch interessant: Twitch: Diese künstliche Intelligenz wirkt fast menschlich

"Artifact": So will die App gegen Fake News vorgehen

Noch ist unklar, wie das Geschäftsmodell der App aussehen soll. Gerade finanzieren Systrom und Krieger das Projekt und ihre sieben Mitarbeiter selbst. Systrom sagte zuletzt gegenüber "The Verge", dass er neben platzierter Werbung auch über Vereinbarungen zur Umsatzbeteiligungen mit Verlagen nachdenkt. Schließlich könne die App zu Abo-Abschlüssen und zur Sichtbarkeit der Artikel verhelfen. Genaueres stehe bisher aber noch nicht fest.

Laut Systrom soll die App den Usern qualitativ hochwertige Nachrichten und Informationen zuspielen. Dazu gehöre, dass Artikel, die Fake News verbreiten gelöscht werden. Deshalb soll "Artifact" nur mit Verlagen zusammenarbeiten, die sich an die journalistischen Standards halten. Bisweilen werden noch weite Teile – auch die rechts- und linksorientierten Reihen – der Presse eingeschlossen. Das könne sich bald ändern. Denn Systrom beteuert, dass das Unternehmen entscheide, welche Verlage auf der Plattform stattfinden und welche nicht. Lesen Sie hier: Digitale Lehrer – Kommt künstliche Intelligenz in den Unterricht?

Sind Twitter, Google Reader und Facebook bald passé? Die neue App
Sind Twitter, Google Reader und Facebook bald passé? Die neue App "Artifact" will mit künstlicher Intelligenz den perfekten Newsfeed gestalten. © IMAGO / CHROMORANGE

Künstliche Intelligenz: So lernt die App "Artifact"

"Artifact" will einen stark personalisierten Feed anbieten und so das Lesevergnügen steigern. Die künstliche Intelligenz ist darauf optimiert, zu messen, auf welchen Seiten und mit welchen Themen sich der Leser am meisten beschäftigt, um ähnliche Geschichten vorzuschlagen. Likes, Kommentare und Reichweite werden von der KI bei der Artikel-Auswahl kaum berücksichtigt. Auch interessant: Google kriegt Konkurrenz – Software ChatGPT überrascht

Ihren Algorhythmus haben Systrom und Krieger an jenen von TikTok angelehnt. Im Vergleich zu Facebook – wo der Feed aus Beiträgen besteht, die Freunde interessant fanden – oder Twitter, wo der Feed aus vergleichbaren Beiträgen von Personen, denen der User folgt, besteht, setzt "Artifact" auf algorhythmische Vorhersagen auf Grundlage des eigenen Nutzungsverhaltens.

Noch ist die Anwendung nicht im Google Play Store oder im App Store erhältlich. Interessierte können sich aber bei "The Verge" auf eine Warteliste stellen lassen. Das Unternehmen plant, Benutzer schnell einzulassen.