Berlin. Nach einem Unfall ist die Strecke zwischen Berlin und Hannover gesperrt. Die Aufräumarbeiten laufen langsam. Diese Züge sind betroffen.

Nach einem schweren Zugunfall mit einem Güterzug ist eine wichtige Strecke der Deutschen Bahn gesperrt: Bis mindestens Ende November verkehren keine Züge zwischen Berlin und Hannover. Zahlreiche Reisende müssen auf Alternativrouten umsteigen. Wie die Deutsche Bahn am Samstag mitteilt, sollen Fahrgäste nun sogar bis zum 16. Dezember mit Einschränkungen auf der Strecke rechnen.

Wer eine Fahrkarte für den Zeitraum 18.11.2022 bis 16.12.2022 hat und seine Reise wegen der Beeinträchtigung auf der Strecke verschieben will, kann sein Ticket flexibel nutzen, erklärt die Bahn. Das gilt allerdings nur für den Fernverkehr und für Tickets, die bis einschließlich 23.11.2022 gebucht worden sind. Auch Sitzplatzreservierungen, so Die Bahn, können kostenfrei storniert werden.

Darüber hinaus gelten nach wie vor die regulären Fahrgastrechte bei Verspätungen oder ausgefallenen Zügen. Passagiere sollen sich vor Antritt ihrer Reise über die App "DB Navigator", auf der Webseite www.bahn.de/reiseauskunft, oder bei der telefonischen Auskunft +49 (0)30 2970 über ihre Verbindung erkunden.

Deutsche Bahn: Diese Züge sind von der Sperrung betroffen

Von der Sperrung betroffen sind vier Fernverkehrslinien, die umgeleitet werden müssen. Dadurch fallen zum Teil Halte aus und es kommt zu Verspätungen:

  • ICE-Züge zwischen Nordrhein-Westfalen und Berlin über Hamm, beziehungsweise Münster und Hannover: Die Züge werden umgeleitet und verspäten sich um mindestens 120 Minuten. Der Halt in Wolfsburg entfällt. Ein Ersatzhalt befindet sich in Stendal.
  • ICE-Züge zwischen der Schweiz und Berlin über Karlsruhe. Frankfurt am Main und Kassel: Die Züge werden umgeleitet und fahren über Erfurt und Halle und halten auch dort.
  • IC-Züge zwischen Leipzig und Norddeich Mole über Magdeburg, Hannover, Bremen, Emden: Die Züge fallen zwischen Leipzig und Hannover aus.
  • IC-Züge zwischen Amsterdam und Berlin über Osnabrück und Hannover: Diese Züge fallen zwischen Hannover und Berlin aus.

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    Sperrung bei der Deutschen Bahn: Diese Alternativrouten gibt es

    Die Deutsche Bahn empfiehlt mehrere Alternativstrecken und -züge, die betroffene Reisende ab Freitag in Anspruch nehmen können. Bereits gekaufte Fahrkarten für entfallene Reisen oder Haltestellen im Sperrungszeitraum behalten für die Alternativzüge in der Regel ihre Gültigkeit. Diese Strecken können damit befahren werden:

    • ICE-Züge mit Zusatzhalt in Stendal: Diese können auch Passagiere nutzen, die nach Wolfsburg wollen. Zwischen Stendal und Wolfsburg fährt die RB-Linie 35. Die Fahrt dauert etwa 60 Minuten.
    • Zwischen Hannover und Wolfsburg sollen Reisende IC-Züge bis Braunschweig Hauptbahnhof nutzen. Zwischen Braunschweig und Wolfsburg besteht ein Ersatzverkehr mit Bussen, die Fahrzeit beträgt rund eine Stunde.
    • Für Fahrten zwischen Berlin und Göttingen: Reisende sollen die ICE-Züge über Erfurt Hauptbahnhof nutzen. Zwischen Erfurt und Göttingen fährt die RE-Linie 1, die Fahrzeit beträgt rund 100 Minuten.
    • Bei Reisen zwischen Berlin und Kassel-Wilhelmshöhe empfiehlt die Deutsche Bahn Fernverkehrsverbindungen mit Umstieg in Eisenach und Fulda.

    Deutsche Bahn: Strecke Hannover-Berlin nach Unfall gesperrt

    Die Streckensperrung der Deutschen Bahn erfolgte nach einem schweren Güterzugunfall im niedersächsischen Landkreis Gifhorn. Am 17. November war ein mit Propangas beladener Güterzug gegen 3.30 Uhr nachts auf einen stehenden Güterzug aufgefahren.

    Dabei kippten zwei der 25 Wagen um, zwei weitere entgleisten. Zudem riss die Oberleitung auf mehreren hundert Metern ab und es entstanden Lecks an den Kesselwagen, aus denen Gas austrat. Die Lok wurde bei dem Auffahrunfall stark beschädigt, der Lokführer kam verletzt in ein Krankenhaus.

    Die Aufräumarbeiten schreiten derweil langsam voran: Am Samstag gab die Feuerwehr die Unfallstelle in der Nähe von Leiferde frei. Tagelang hatten Spezialkräfte explosives Propangas aus den havarierten Kesselwagen abgepumpt. Eine Bahnsprecherin sagte: "Nachdem die Feuerwehr abgerückt ist und die Unfallstelle freigegeben hat, beginnen wir jetzt direkt damit, schweres Gerät und Kräne zur Unfallstelle heranzuführen."

    Die Baustelle für die Räumungs- und Bergungsarbeiten sowie für die Instandsetzung werde eingerichtet. (reba/mit afp/dpa)

    Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.