Berlin. Am Freitag löschte Jan Böhmermann seine Social-Media-Kanäle. Ganz weg ist er jedoch nicht – er seit neuestem auf Telegram vertreten.

  • Jan Böhmermann hat sich mit einer kryptischen Nachricht von vielen seiner Social-Media-Kanälen verabschiedet
  • Stattdessen ist er nun auf Telegram vertreten – und postete dort ein pikantes Bild
  • Womöglich will der Entertainer mit der Mache Werbung für seinen neue ZDF-Sendung machen

„Es geht um eine geheime Elite, die die Welt regiert, über uns bestimmt und die ALLES dafür tut, zu verhindern, dass wir offen darüber reden können.“ Mit diesen kryptischen Worten kündigte TV-Satiriker Jan Böhmermann am Freitag ein Statement über seine Social-Media-Kanäle ein. Das Problem: Kurz danach waren weder das Twitter-, noch das Instagram-Profil des Comedians zu finden.

Dafür tauchte am Donnerstag ein neuer Böhmermann-Kanal im Telegram-Messenger auf, den viele prominente Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker wie Xavier Naidoo oder Attila Hildmann nutzen. Dort posiert der Satiriker nackt vor einem Spiegel, im Hintergrund liegt eine „Make America Great Again“-Kappe, die Anhänger des US-Präsidenten Donald Trump tragen, um ihre Unterstützung zu zeigen.

Böhmermann verschickt Filmszene über Telegram

Eine erste Botschaft verschickte Böhmermann am Freitag gegen 15:30 an seine Followerinnen und Follower: Über seinem Telegram-Channel postete er eine Szene aus „Der Zauberer von Oz“. Darin macht sich die Protagonistin auf den Weg zum Zauberer von Oz, um zurück in ihre Heimat zu kommen.

• Mehr zum Thema: Böhmermann auf Telegram: Video soll Licht ins Dunkel bringen

ATV-Satiriker Jan Böhmermann hat fast alle seiner Social-Media-Kanäle gelöscht.
ATV-Satiriker Jan Böhmermann hat fast alle seiner Social-Media-Kanäle gelöscht. © dpa | Sven Hoppe

In seinem Statement vor der Löschung aller Social-Media-Profile schrieb der Komiker von der „verkackten Pandemie“ und listete Themen auf, die von der aktuellen Corona-Lage überschattet würden – etwa das Sterben von Geflüchteten im Mittelmeer oder die wiederholten Rassismus-Vorfälle bei der Polizei und anderen Strafverfolgungsbehörden.

Angekündigtes Video noch nicht erschienen

Im Stile prominenter Corona-Leugner wie Michael Wendler schrieb Böhmermann weiter: „Ich habe in den letzten Tagen und Wochen mit sehr vielen schlauen Menschen gesprochen und mich beraten und das hat mich letztlich dann auch überzeugt, das durchzuziehen“.

Im gleichen Statement kündigte Böhmermann ein Video an, das am Freitag um 14 Uhr auf seinem Youtube-Kanal erscheinen solle. Bis 15:30 war dort allerdings noch kein Video zu finden. Im Netz ist die Erwartungshaltung groß. Nutzer wollen wissen, ob „der Wendler mit dabei“ sei oder ob „Ich dafür einen Aluhut tragen muss“.

Möglich, dass eine gezielte PR-Masche hinter dem vermeintlichen Rückzug Böhmermanns steckt. Dessen neue Show, das „ZDF Magazin Royal“, startet am 6. November – vorher hatte sich Böhmermann fast ein Jahr nur selten im Fernsehen gezeigt.