New York. Seit Oktober wurden in New York 285 Fälle von Masern registriert. Der Bürgermeister rief daher in Teilen Brooklyns den Notstand aus.

Der Bürgermeister von New York, Bill de Blasio, hat für Teile von Brooklyn den Notstand ausgerufen, weil immer mehr Menschen an Masern erkrankt sind.

Jeder, der in bestimmten Teilen des Viertels Williamsburg lebe, müsse sich gegen Masern impfen lassen, sagte de Blasio am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Ansonsten drohten Strafen von bis zu 1000 Dollar (etwa 890 Euro).

In den betroffenen Teilen Brooklyns leben hauptsächlich orthodoxe Juden. Seit Oktober 2018 wurden 285 Fälle von Masern in New York registriert. 2017 waren es insgesamt nur 2 Fälle. Masern sind hoch ansteckend und können noch Jahre später zu potenziell tödlichen Hirnentzündungen führen.

Ärzte: Rund ein Zehntel der Kinder in USA nicht ausreichend geschützt

Die neuen Ausbrüche haben auch in den USA die Debatte über eine Impfpflicht wieder aufflammen lassen. Die meisten Schulen schreiben die Impfung bereits jetzt vor. Die meisten Bundesstaaten lassen allerdings Ausnahmen aus religiösen oder moralischen Gründen zu.

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Zehntausende Eltern haben nach Angaben des CDC von diesen Ausnahmeregelungen Gebrauch gemacht und ihre Kinder nicht impfen lassen – meist entweder aus Argwohn gegen die Regierung oder gegen die Pharmaindustrie oder aus religiösen oder moralischen Gründen.

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    Insgesamt sind nach Schätzungen von Ärzten rund ein Zehntel der Kinder in den USA nicht ausreichend geschützt. In den Medien und sozialen Netzwerken wird das Thema Masernimpfung scharf diskutiert. Die US-Regierung ist bislang nicht für eine Impfpflicht, hat aber klar und deutlich mitgeteilt: „Eltern im ganzen Land haben die Verantwortung, ihre Kinder gegen Masern impfen zu lassen.“

    Auch in Deutschland läuft die Debatte über Impfungen, die es laut eines Plans des Ministeriums künftig auch aus der Apotheke geben könnte. Der Präsident der Ärztekammer sprach sich indes für eine Impflicht aus. (les/dpa)