Addis Abeba. Beim Absturz in Äthiopien sind auch fünf Deutsche ums Leben gekommen. Insgesamt starben 157 Menschen.

Nachdem eine wenige Monate alte Boeing 737 Max 8 von Ethiopian Airlines bei Addis Abeba in Äthiopien abgestürzt ist, ziehen nun die ersten Länder und Fluggesellschaften Konsequenzen: Ethiopian Airlines verhängte sicherheitshalber ein Startverbot für alle baugleichen Maschinen vom Typ Boeing 737-8 Max.

Ähnlich hatte auch China reagiert und alle Fluggesellschaften im Land angewiesen, Maschinen dieses Typs vorerst nicht einzusetzen. Die karibische Fluggesellschaft Cayman Airways erklärte, die beiden Boeing 737 Max 8 der Airline blieben vorerst am Boden, bis weitere Informationen zu dem Unglück in Äthiopien vorlägen. Der Flugzeugtyp wird von Hersteller Boeing seit 2017 ausgeliefert.

Boeing 737 Max in Äthiopien abgestürzt – Flugschreiber gefunden

Am Sonntag waren bei dem Absturz 149 Passagiere und 8 Crew-Mitglieder ums Leben gekommen. Sie sollen 35 unterschiedliche Nationalitäten gehabt haben, teilte die Ethiopian Airlines auf einer Pressekonferenz mit. Fünf Deutsche sind unter den Opfern. Das hat das Auswärtige Amt in Berlin am Montagvormittag offiziell bestätigt. Zuvor war lediglich klar, dass fünf Deutsche auf der Flugliste gestanden hatten.

Mittlerweile konnte der Flugschreiber, die sogenannte „Black Box“, der Unglücksmaschine gefunden werden, berichtete am Montag Äthiopiens staatlicher Fernsehsender Fana. Der Fund wurde von einem Vertreter der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines bestätigt. Allerdings sei dem Vertreter zufolge die die Blackbox nach ersten Erkenntnissen beschädigt. Es sei daher noch unklar, wie viele Informationen daraus zu gewinnen seien. Die Flugschreiber zeichnen die Flugdaten auf und können daher für die Klärung der Unfallursache sehr wichtig sein.

Absturz von Ethiopian Airlines – Das Wichtigste in Kürze:

• In Äthiopien ist ein Flugzeug von Ethiopian Airlines abgestürzt

• An Bord waren insgesamt 157 Menschen

• Alle Insassen, darunter fünf Deutsche, kamen ums Leben

• Die Maschine war auf dem Weg von Addis Abeba nach Nairobi in Kenia

• Die Maschine war eine Boeing 737-8 Max und fast neu

• Die Airline zieht Konsequenzen und verhängt eine Startverbot für alle Boeing 737 Max 8

Fünf Deutsche standen auf der Fluggast-Liste der Boeing

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Bis zum Sonntagabend bestätigte Ethiopian Airlines nur folgende Opfer: 32 Kenianer, 18 Kanadier, neun Äthiopier, acht US-Amerikaner, acht Italiener, acht Chinesen, sieben Briten sowie sieben Franzosen. Experten beginnen an diesem Montag mit der Identifizierung der Opfer und Klärung der Unglücksursache.

Via Twitter sprach das Büro des äthiopischen Regierungschefs Abiy Ahmed den Angehörigen der Toten sein Beileid aus.

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UN-Mitarbeiter unter Opfern

Nach Angaben von UN-Generalsekretär António Guterres sind Mitarbeiter der Vereinten Nationen ums Leben gekommen. Die Vereinten Nationen stünden in Kontakt mit den äthiopischen Behörden, um Details herauszubekommen. Das Unglück mache ihn „zutiefst traurig“, sagte Guterres und drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.

Von der Internationalen Organisation für Migration hieß es, dass nach ersten Erkenntnissen 19 Mitarbeiter von UN-Organisationen umgekommen sein könnten. An diesem Montag beginnt in Nairobi eine UN-Umweltkonferenz, bei der Staats- und Regierungschefs, Umweltminister und Experten aus aller Welt erwartet werden.

Außenminister Heiko Maas spricht tiefempfundenes Beileid aus

Außenminister Heiko Maas (SPD) sagte in einer Stellungnahme: „In diesen schweren Stunden sind wir mit unseren Gedanken bei den Familien und Angehörigen der Opfer, denen ich mein tiefempfundenes Beileid ausspreche.“

Die Maschine befand sich auf einem Linienflug zwischen Addis Abeba und Kenias Hauptstadt Nairobi und stürzte etwa 50 Kilometer südöstlich der Hauptstadt ab. Der Funkkontakt zu der Maschine sei wenige Minuten nach dem Start am Sonntagmorgen abgebrochen.

Eine Maschine des Typ Boeing 737 von Ethiopian Airlines ist am Sonntag abgestürzt. (Symbolbild)
Eine Maschine des Typ Boeing 737 von Ethiopian Airlines ist am Sonntag abgestürzt. (Symbolbild) © www.imago-images.de | Markus Mainkavia www.imago-images.de

Zur Absturzursache war zunächst nichts bekannt. Der Pilot habe über Funk über Probleme berichtet, erklärte die Fluglinie.

Der Flugzeughersteller Boeing teilte in einer Stellungnahme mit, dass Mitarbeiter des Unternehmens an der Aufklärung beteiligen werden. Boeings Engagement erfolge unter der Anleitung der US-Verkehrsbehörde NTSB.

Boeing 737 Max von Ethiopian Airlines war erst vier Monate im Betrieb

Die Unglücksmaschine war nach Angaben mehrerer Flugportale im Internet eine Boeing 737-8 Max. Wie Tewolde GebreMariam, Vorstandsvorsitzender von Ethiopian Airlines, in einer Pressekonferenz am Sonntag sagte, habe es sich um ein „brandneues Flugzeug“ gehandelt. Es sei erst im Oktober ausgeliefert worden und sei demnach seit gut vier Monaten für die Fluglinie im Einsatz gewesen. Zur Unglücksursache konnte die Airline zunächst nichts sagen. Die Maschine sei am Samstag nach Johannesburg in Südafrika geflogen und dazwischen gecheckt worden – ohne das ein Problem gefunden wurde.

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Erst im Oktober war Boeing 737 Max von Lion Air abgestürzt

Eine ebenfalls fast neue Maschine des Typs 737 Max war im Oktober 2018 vor Jakarta ins Meer gestürzt. Die Maschine von Lion Air war kurz nach dem Start mit 725 km/h auf das Wasser aufgeschlagen, wie Ermittlungen später ergaben.

Es kam zudem heraus, dass die Maschine von Lion Air zuvor bereits als „nicht flugtüchtig“ eingestuft wurde. Die Piloten der Boeing 737 Max kämpften demnach verzweifelt mit der Software.

Ethiopian Airlines Bewertung: So sicher ist die Airline laut Ranking

Helfer bergen die Toten des Absturzes nahe Addis Abeba. REUTERS/Tiksa Negeri
Helfer bergen die Toten des Absturzes nahe Addis Abeba. REUTERS/Tiksa Negeri © Reuters | TIKSA NEGERI

Die Fluglinie Ethiopian Airlines hat nach dem Unglück Service-Telefonnummern für Angehörige eingerichtet. Am Sonntag schwärzte die sonst bunte Fluglinie ihre Logos in den sozialen Netzwerken in Gedenken an die Opfer. Die Airline ist Mitglied der Staralliance und damit auch Partner der Lufthansa, die ebenfalls zu dieser Gruppe von Fluglinien gehört.

In Sicherheitsrankings landete die Airline zuletzt unter den unsichersten der 100 großen Airlines weltweit. Im viel zitierten Ranking von JACDEC lag die Airline 2018 nur auf Platz 97 von 100, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Der Bericht listet seit 1989 13 schwere Zwischenfälle auf. Einer davon war ein Absturz im Mittelmeer vor Beirut im Jahr 2010.

Update: Nach dem jüngsten Absturz ist der deutsche Luftraum für Maschinen des Typs Boeing 737 Max gesperrt worden. (dpa/aba/tki)