Lübeck. Der mutmaßliche Messerangreifer von Lübeck verletzte zehn Menschen. Ohne das Eingreifen des Busfahrers wären es wohl mehr gewesen.

Das geistesgewärtige Einschreiten des Busfahrers hat bei der Messer-Attacke von Lübeck die Situation entschärft: Der Busfahrer habe „schnell und couragiert gehandelt“, sagte Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU). „Dem gebührt ein großer Dank.“

„Ich bin hier auf der Straße da hinten kurz vor der Kurve, da schreien die Damen: Feuer, Feuer, hier ist ein Psycho“, erinnert sich der Fahrer gegenüber den „Lübecker Nachrichten“. Und weiter: „Ich gucke in meinen Rückspiegel – und sehe tatsächlich Flammen.“ Anschließend sei er rechts rangefahren und habe die Türen geöffnet, damit die Passagiere den Bus schnell verlassen konnten. Das Gelenk des Busses habe angefangen zu brennen.

Passagiere überwältigen 34-Jährigen

„Dann hab ich den Feuerlöscher eingesetzt, den ich an Bord hab, hab angefangen, damit drei, vier Stöße zu machen – krieg’ aufs Maul.“ Außerhalb des Busses gelang es Passagieren den mutmaßlichen Täter zu überwältigen. Kurz darauf war auch die Polizei vor Ort.

Der mutmaßliche Messerangreifer sitzt nun in Untersuchungshaft. Ein Haftrichter am Lübecker Amtsgericht erließ am Samstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen versuchten Mordes gegen den 34-Jährigen. Außerdem werden ihm gefährliche Körperverletzung, Körperverletzung und versuchte besonders schwere Brandstiftung vorgeworfen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am frühen Nachmittag mit. Der Beschuldigte schweigt nach Justizangaben weiterhin zu seinen Motiven. (dpa/les)