Berlin. Mattel bringt eine Ingenieur-Barbie auf den Markt. Sie soll das Interesse von Mädchen an Mint-Fächern wecken. Kritiker sind skeptisch.

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik – viele Maßnahmen werden ergriffen, um Mädchen und junge Frauen für die sogenannten MINT-Fächer zu begeistern. Auch der Barbie-Puppen-Hersteller Mattel will das Interesse von Mädchen für MINT-Berufe wecken und bringt im August eine neue Robotik-Ingenieur-Barbie in den Handel.

Vier verschiedene Barbie-Versionen – blond, brünett, rothaarig und dunkelhäutig – sollen „Mädchen inspirieren, ihr grenzenloses Potential zu entfalten“, heißt es in der Mitteilung von Mattel.

Mattel brüstet sich in der Mitteilung zudem damit, in Kooperation mit der Online-Plattform Tynker sechs kostenlose Programmierkurse anzubieten. Sie sollen logisches Denken und Problemlösungsfähigkeit fördern und spielerisch die Grundlagen des Programmierens vermitteln. Der Haken: Zumindest bislang sind die Kurse nur auf Englisch verfügbar.

Robotik-Ingenieurin nur ein Jahr lang erhältlich

Es ist nicht das erste Mal, dass Mattel eine MINT-Barbie auf den Markt bringt. In der fast 60-jährigen Geschichte der Puppe gab es schon eine Astronautin, eine Wissenschaftlerin, eine Videospielentwicklerin und eine IT-Spezialistin. Wie diese gehört auch die neue Robotik-Ingenieurin zur Reihe „Career of the Year“ – Karriere des Jahres – und wird im kommenden Jahr von der nächsten Berufs-Barbie abgelöst.

Die Robotik-Ingenieurin passt zudem in die Mattel-Kampagne unter dem Hashtag #MoreRoleModels – mehr Vorbilder –, die Berufsfelder in den Fokus rücken soll, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. Die neueste Puppe ist eine Fußballerin – übrigens ganz klischeehaft im pinkfarbenen Trikot – die laut Mitteilung „junge Mädchen ermutigen soll, ihre Berufsträume und Wünsche unbefangen und über Rollenklischees hinaus zu verfolgen“.

Kritiker sehen neue Puppe als reinen Marketing-Trick

Auch Kritiker sehen deshalb die neue Ingenieur-Puppe skeptisch. Für sie ist die neue Barbie nichts als eine Marketing-Strategie, die Barbie lediglich einen emanzipierten Anstrich geben soll, wie etwa Gender-Aktivistin Stevie Schmiedel der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge herausstellt.

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    Ein Jahr lang hat die Robotik-Ingenieurin ab diesem Sommer Zeit, sich im Verkaufsregal gegen Regenbogen-Meerjungfrau, pinkfarbene Prinzessin und Glitzer-Flügelfee durchzusetzen. (jkali)