Berlin. Frida Kahlo und andere starke Frauen: Barbie will weg vom Image der banalen Modepuppe – und kreiert zum Frauentag weibliche Vorbilder.

Dürr, wasserstoffblond, überschminkt und ständig der neuesten Mode hinterher hechelnd: Was Barbie in den Augen vieler – nicht nur Feministinnen– ausstrahlt, gilt nicht gerade als erstrebenswertes Vorbild für Mädchen und Frauen. Unzeitgemäß und der weiblichen Emanzipation widersprechend finden viele heute den Spielzeugklassiker, der im Jahr 1959 das Licht der Welt erblickte.

Denn obwohl der Konzern Mattel seit 1980 die meisten Barbie-Modelle auch in einer hispanischen und afroamerikanischen Version anbietet – eines änderte sich laut Kritikern nicht: Mit ihrem einem Mannequin nachempfundenen Äußeren entspricht die Puppe vor allem männlichen Fantasien und vermindert eher das Selbstbewusstsein von Mädchen. Außerdem befördere die immer blendend aussehende Figur mit der ständig wechselnden modischen Garderobe den oberflächlichen, unkritischen Konsum.

Weg vom Ruf des belanglosen Mode-Püppchens

Das alles wollte Mattel wohl nicht länger auf sich sitzen lassen. Der US-amerikanische Spielzeug-Konzern – nach Lego der zweitgrößter Spielzeughersteller der Welt – bemüht sich nun, Barbie von ihrem miesen Ruf des geist- und belanglosen Glamourgirls zu befreien. Zum Internationalen Frauentag hat der Hersteller 17 weibliche Vorbilder mit neuen Puppen geschaffen.

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Auf seiner Internetseite schreibt Mattel zur Begründung: „86 Prozent der befragten Mütter sind besorgt über die Art von Rollenmodellen, denen ihre Töchter ausgesetzt sind.“ Aus diesem Grund stelle Barbie nun Beispiele für inspirierende Frauen vor. Die lange Zeit so unpolitische Modepuppe hat es sich nun also zur Aufgabe gemacht, starke Rollenvorbilder aus Vergangenheit und Gegenwart aufzugreifen.

Vorbilder: Frida Kahlo und eine muslimische Fechterin

Mit dabei: Die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo,die US-amerikanische Flugpionierin und Frauenrechtlerin und Amelia Earhart und die amerikanische Fechterin Ibtihaj Muhammad, die als Muslimin für die USA in einem olympischen Wettbewerb im Hidschab antrat.

Barbie mit Hidschab

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    Vertreten sind auch Journalistinnen, eine Filmemacherin und eine Mathematikerin. Unter dem Hashtag #MoreRoleModels können Mädchen und Frauen zudem teilen, wer sie noch als Ideal inspiriert. Im Netz finden sich bereits viele positive Kommentare.

    Karriere-Puppen machen gute Figur

    Und damit Barbie zukünftig nicht mehr nur für Shopping bis zur Besinnungslosigkeit steht, gibt es inzwischen auch die „Carreer Dolls“, die Karriere-Barbies. Ob als Fußballerin, Musikerin, Tierärztin oder Architektin, mit ihren langen Beinen und kurzen Röckchen machen sie auch im Beruf eine gute Figur.

    Als nächstes könnte Mattel die „Alters-Barbie“ als mutmachendes Vorbild einführen. Denn geht es nach mächtigen Männern wie US-Präsident Donald Trump, ist eine reifere Frau einfach nicht interessant. „Ich neige dazu, Frauen zu verlassen, wenn sie altern. Ab 35 ist es Zeit zum Auschecken“, hatte Trump im Jahr 2002 gesagt. So ernst meinte er es aber offenbar doch nicht. Melania Trump ist immerhin schon 47. Und Barbie selbst wird am 9. März schon stolze 59 Jahre alt.