Berlin. Immer wieder sterben Menschen bei schweren Erdbeben. Wie aber werden diese gemessen und wie wirken sie sich auf unsere Umgebung aus?

Die Stärke von Erdbeben wird mit Seismographen gemessen. Die Geräte zeichnen die Stärke von Bodenbewegungen auf, die sogenannte Magnitude. Weltweit kommen jährlich etwa 100.000 Beben der Stärke 3 vor. Rund 1600 haben die Stärken 5 oder 6. Ein Großbeben hat mindestens den Wert 8 und tritt etwa einmal im Jahr auf.

Das heftigste Erdbeben war in Chile

Das heftigste bisher auf der Erde gemessene Beben hatte eine Magnitude von 9,5 und ereignete sich 1960 in Chile. Erdbeben können je nach Dauer, Bodenbeschaffenheit und Bauweise in der Region unterschiedliche Auswirkungen haben.

In diesen Stärken werden Erdbeben gemessen

• Stärke 1-2: schwaches Beben, nur durch Instrumente nachzuweisen

• Stärke 3: Nur in der Nähe des Epizentrums zu spüren

• Stärke 4-5: 30 Kilometer um das Zentrum spürbar, leichte Schäden

• Stärke 6: Tote und schwere Schäden in dicht besiedelten Regionen

• Stärke 7: In weiten Gebieten stürzen Häuser ein, viele Tote

• Stärke 8: Verwüstung im Umkreis Hunderter Kilometer, sehr viele Tote

Erdbeben berechnete man mithilfe der Richterskala

Die Intensität des Bebens nimmt dabei nicht gleichmäßig nach oben zu – mit jedem Stärke-Punkt Unterschied steigt die Erschütterungsenergie vielmehr um über das 30-fache. Ein Beben der Stärke 6 setzt rund 1000 Mal so viel Energie frei wie ein Beben der Stärke 4.

Starkes Beben erschüttert Mittelamerika

Vor der Pazifikküste Mexikos hat sich ein schweres Erdbeben ereignet. Gebäude stürzten ein und die Behörden warnten vor einem Tsunami.
Vor der Pazifikküste Mexikos hat sich ein schweres Erdbeben ereignet. Gebäude stürzten ein und die Behörden warnten vor einem Tsunami. © dpa | Agustin Salinas
Das Epizentrum des Bebens lag 137 Kilometer südwestlich von Tonalá im Bundesstaat Chiapas in 19 Kilometern Tiefe, wie das Seismologische Institut in Mexiko mitteilte. Die Erdstöße waren in mehreren Ländern Mittelamerikas zu spüren.
Das Epizentrum des Bebens lag 137 Kilometer südwestlich von Tonalá im Bundesstaat Chiapas in 19 Kilometern Tiefe, wie das Seismologische Institut in Mexiko mitteilte. Die Erdstöße waren in mehreren Ländern Mittelamerikas zu spüren. © EMSC/Screenshot | EMSC/Screenshot
Das Beben, das mit einer Stärke von mindesten 8,0 gemessen wurde, hat große Schäden angerichtet.
Das Beben, das mit einer Stärke von mindesten 8,0 gemessen wurde, hat große Schäden angerichtet. © dpa | Luis Alberto Cruz
Viele Gebäude, wie dieses in Oaxaca (Mexiko), wurden stark beschädigt.
Viele Gebäude, wie dieses in Oaxaca (Mexiko), wurden stark beschädigt. © dpa | Luis Alberto Cruz
Andere stürzten komplett ein. Vielerorts rückten Rettungskräfte aus.
Andere stürzten komplett ein. Vielerorts rückten Rettungskräfte aus. © dpa | Agustin Salinas
Im Viertel Iztacalco in Mexiko-Stadt wurde ein Auto von Trümmern begraben.
Im Viertel Iztacalco in Mexiko-Stadt wurde ein Auto von Trümmern begraben. © dpa | Agustin Salinas
In vielen Städten liefen die Bewohner in Panik ins Freie, als die Erde bebte.
In vielen Städten liefen die Bewohner in Panik ins Freie, als die Erde bebte. © dpa | Agustin Salinas
Viele verbrachten die Nacht im Freien. Vier Minuten soll das Erdbeben, das um kurz vor Mitternacht Ortszeit begann, dort gedauert haben.
Viele verbrachten die Nacht im Freien. Vier Minuten soll das Erdbeben, das um kurz vor Mitternacht Ortszeit begann, dort gedauert haben. © dpa | Rebecca Blackwell
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Früher wurde die Erdbebenstärke nach der sogenannten Richterskala bestimmt. Der amerikanische Geophysiker Charles Francis Richter hatte die Skala 1935 speziell für Kalifornien ausgearbeitet, wo es entlang des Sankt-Andreas-Grabens häufiger zu Erdstößen kommt. Die klassische Richterskala gilt jedoch bei großen Beben als nicht besonders genau. Erdbebenforscher verwenden deshalb heute modernere Magnituden-Skalen. (dpa)