Wolfsburg. Ein Warnstreik zu Lasten der Kinder: In Wolfsburgs Schulen und Kitas hat das Schulverpflegungs-Personal am Donnerstag gestreikt. Die Resonanz war groß.

Am Donnerstag haben ungefähr 100 Beschäftigte in Wolfsburg gestreikt – zu Lasten der Kinder. Denn die Küchen an Wolfsburgs Schulen und Kitas bleiben kalt. Darüber informiert der Verdi Bezirk Region Süd-Ost-Niedersachsen in einer Pressemitteilung. Die Gewerkschaft rief für Donnerstag, 1. Juni, die Beschäftigten der Wolfsburger Schulverpflegungs GmbH (Wollino) zum ganztätigen Warnstreik auf – nachdem mehrere Verhandlungsrunden zu keiner Einigung geführt haben.

„Im Rahmen einer Streikkundgebung zogen die Kollegen vor das Wolfsburger Rathaus, um ihre Forderungen sichtbar zu machen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Ziel sei es, den Forderungen der Beschäftigten nach mehr Lohn und Gehalt Nachdruck zu verleihen. Sie fordern von ihrem Arbeitgeber 600 Euro mehr Gehalt für die nächsten zwölf Monate, heißt es in der Mitteilung. Am Freitag, 2. Juni, gehen die Verhandlungen in die nächste Runde.

„Den Kolleg*innen geht es nicht nur um mehr Geld. Es geht auch darum, ernstgenommen und mit Respekt behandelt zu werden! Kommt keine Bewegung in die Verhandlungen, sind wir bereit, weiter zu streiken“, wird Gewerkschaftssekretär Christopher Schmitz in der Mitteilung zitiert.

Gewerkschaft Verdi ruft zum Warnstreik auf: Mehr Lohn für Wolfsburger Schulverpflegungs GmbH gefordert

„Die knapp 130 Beschäftigten der Wolfsburger Schulverpflegung, eine Tochtergesellschaft der Stadt Wolfsburg, sorgen täglich an über 40 Standorten dafür, dass Kinder und Jugendliche in den Kitas und Schulen der Stadt Wolfsburg ihr Mittagessen erhalten“, teilt die Gewerkschaft mit. Weiter: „Viele Beschäftigte bei der Wollino arbeiten in Teilzeit, verdienen teilweise nicht mehr als den Mindestlohn.“

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Die Lohnlücke zum öffentlichen Dienst soll verringert werden. Außerdem soll das Einstiegsgehalt spürbar über dem Mindestlohn sein. „Die Kolleg*innen müssen sich entscheiden, ob sie ihr Auto tanken, um zur Arbeit zu kommen, oder ob das Abendessen kleiner ausfällt. Das ist dramatisch!“, wird Verdi-Gewerkschaftssekretär Christopher Schmitz zitiert.

Deshalb ist es das erklärte Verhandlungsziel, die Lohnlücke zum öffentlichen Dienst zu verringern und ein Einstiegsgehalt spürbar über dem Mindestlohn durchzusetzen. „Wir begrüßen ausdrücklich die angebotene pauschale Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie in gleicher Höhe auch für die Teilzeitbeschäftigten“, so Verdi-Verhandlungsführer Michael Aschenbach „Aber was uns die Arbeitgeberseite drüber hinaus angeboten hat, gleicht die Reallohnverluste nicht aus und ist in weiten Teilen völlig unzureichend.“

So reagiert die Stadt Wolfsburg auf den Warnstreik bei Wollino

Da unsicher war, an welchen Standorten die Verpflegung aufrechterhalten werden kann, so die Stadt, wurden die Erziehungsberechtigten im Vorfeld informiert: „Die Schulen und Kitas wurden darum gebeten, die Erziehungsberechtigten über die Notwendigkeit, ihren Kindern eine Verpflegung für den morgigen Tag mitzugeben, zu informieren“, teilte die Stadtpressestelle auf Anfrage mit. Die Gebühr für die ausfallende Verpflegung wird den Erziehungsberechtigten erstattet, heißt es seitens der Stadt.

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