Braunschweig. Pläne für Veloroute oder Fahrradstraße sind vom Tisch. Es werden trotzdem Kosten von 1,7 Millionen Euro erwartet.

Bei Braunschweigs Radfahrern ist die Uferstraße höchst beliebt. Doch sie ist marode. Eine Sanierung samt Umbau sollte die Straße noch attraktiver machen. Doch nun kommt keine große, sondern nur ein kleine Lösung. Es deutet sich auch an: Die Behinderungen durch Bauarbeiten werden sehr, sehr lange dauern.

Seit dem Jahr 2016 ist die Uferstraße für Radfahrer richtig attraktiv. Damals wurde an der Berufsfeuerwehr eine Brücke über die Oker gelegt. Dadurch erhielt Braunschweigs größter Stadtteil, das Westliche Ringgebiet, eine sehr gute Rad-Verbindung in den Norden der Stadt. Die Uferstraße wurde zur Verbindung zwischen Ringgleis und Freizeit-Zielen wie Ölpersee, Eintracht-Stadion, Schützenplatz und Wasserwelt. Zusätzlich wurde die Uferstraße zur wichtigen Verbindungsstrecke zum VW-Werk und Financial Services. Erste Pläne besagten: Die Uferstraße wird zur ersten Veloroute Braunschweigs. Radfahrer sollten dort besonders komfortabel unterwegs sein.

Fünf Jahre später war immer noch nichts passiert und von Veloroute war keine Rede mehr. Braunschweigs Mobilitätsverbände drangen darauf: Velorouten sollten den Stadtrand mit der Innenstadt verbinden. Doch nicht im Norden Braunschweigs sollte die erste Veloroute entstehen, sondern sie wird im Süden vom Schöppenstedter Turm entlang der Helmstedter Straße Richtung Schloss verlaufen. Die Uferstraße wurde herabgestuft, sollte aber dennoch höchst attraktiv ausgebaut werden.

Uferstraße sollte Zweirichtungsradweg erhalten

Der Ausbau-Plan im Oktober 2021: Die Uferstraße wird einen Zweirichtungsradweg mit 3,20 Metern Breite erhalten. Ein 2,5 Meter breiter Fußweg sollte außerdem gebaut werden. Die Tiefbauverwaltung sagte damals: Eine Veloroute werde zwar nicht entstehen, aber der Standard werde sich an Velorouten orientieren. Eine Art Teststrecke sollte entstehen.

So war zum Beispiel vorgesehen: Man sollte dort selbst zwei Lösungen vergleichen können, um Fuß- und Radweg voneinander zu trennen. Die Tiefbauverwaltung verbaut weiße Noppensteine zwischen Rad- und Fußweg. Die Mobilitätsverbände halten es für besser, wenn Fußwege etwas höher liegen und Rampensteine vom Radweg hinaus zum Fußweg führen. Noch in diesem Jahr sollte gebaut werden.

Der Mobilitätsausschuss hat nun aber einstimmig diesem Plan zugestimmt: Sanierungs- und Zeitplan werden erneut geändert. Es geht um Kosten und Umweltschutz. Denn wird die Uferstraße tatsächlich im vorgesehenen Umfang verbreitert, muss es Eingriffe am Okerufer geben. Viele Bäume müssten gefällt werden. Flächen für den Hochwasser-Schutz gingen verloren. Darum: Am Straßenaufbau soll sich nichts ändern. Es soll auch keine Fahrradstraße entstehen. Mit Kosten von 1,7 Millionen Euro für die insgesamt rund 900 Meter lange Strecke wird dennoch gerechnet.

Starkstrom-Kabel müssen erneuert werden

Ganz konkrete Pläne gibt es nicht. Zumal sich in den nächsten Jahren auch nichts tun wird. Denn Taktgeber der Arbeiten ist nicht mehr die Stadtverwaltung, sondern nun BS-Energy. Abstimmungsgespräche ergaben: Das Energie-Unternehmen wird in den nächsten Jahren 110-kV-Leitungen erneuern. Solche Starkstrom-Leitungen verlaufen auch durch die Feuerwehr- und Uferstraße. Wann die Leitungsarbeiten dort erfolgen, weiß man noch nicht genau. Ein Zeitplan muss noch erarbeitet werden.

Eine Hauruck-Aktion ist dort nicht möglich. Die Starkstrom-Kabel, erläuterten die Tiefbauer im Ausschuss, seien „ölgekühlt“. Beim Kabeltausch gelte darum „Umsicht“ vor Eile.

Die Tiefbauverwaltung hat nun angekündigt: Die Sanierung Uferstraße und Feuerwehrstraße beginnt, wenn BS-Energy dort mit den Leitungsarbeiten fertig ist. Erste Schätzung: Sanierungsbeginn im Jahr 2025.

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