Braunschweig. Am Westbahnhof wird ein Engpass aufgelöst. Außerdem stehen weitere Änderungen bevor: neue Lampen mit Bewegungsmelder, gelbe Betonsteine und noch mehr.

Auf dem Ringgleis in Braunschweig stehen Änderungen an. Der beliebte Freizeitweg soll schöner werden. Es geht um Farbe, Breite, Licht, neue Strecken und Schutz vor Vandalismus. Manches ist bereits fest geplant. Andere Arbeiten werden wohl erst im nächsten Jahr fertig.

Die größte Änderung, die Frank Lehrmann, Referatsleiter Stadtgrün-Planung und Bau, im Gesamtstädtischen Ringgleis-Arbeitskreis vorstellte: Verhandlungen mit der Deutschen Bahn könnten dazu führen, dass der ursprüngliche Ringgleis-Weg von der Echobrücke bis zur Brücke Salzdahlumer Straße verlängert wird. Dort soll eine Rampe hinab zur Straße gebaut werden. Es wird mit Kosten von etwa einer Million Euro gerechnet. Klappt es, wie erhofft, könnte die Strecke bereits im nächsten Jahr genutzt werden.

Etwas weiter sind die Verhandlungen mit der Bahn am Brodweg. Zurzeit muss eine Umleitungsstrecke durch die Mastbruchsiedlung gefahren werden. Künftig soll es in einem großen Bogen auf der Böschungsoberkante des Bahndamms von der Helmstedter Straße bis zur Brodweg-Bahnbrücke gehen. Es wird mit Kosten von 2,2 Millionen Euro gerechnet. Inbegriffen sind Sicherungsarbeiten. Das Ringgleis wird dort neben einer befahren Eisenbahntrasse verlaufen. Im Sommer des nächsten Jahres soll der Abschnitt fertig werden.

Ringgleis wird mit gelben Betonsteinen gepflastert

Ein großer Wandel steht bei der Ringgleis-Befestigung an. Zurzeit wird asphaltiert und anschließend gelbes Kunstharz aufgetragen. Im Westlichen Ringgebiet ist dies bereits der Fall. Doch die Resultate bleiben hinter den Erwartungen zurück. Das Gelb ist kaum noch zu erkennen. Ob die Beschichtung selbst verschwunden ist, oder nur unter einer Schmutzschicht verborgen liegt, ist mittlerweile unerheblich geworden.

Wie Lehrmann erläuterte, habe das Beschichten mehr als 200.000 Euro gekostet und sei damit fast so teuer wie das Asphaltieren selbst. Regelmäßige Reinigungskosten sollen vermieden werden – künftig soll darum überall mit gelben Betonsteinen gepflastert werden. Die Gelb-Pflasterung wird am neuen Streckenabschnitt beim BSVG-Busdepot am Lindenberg zu sehen sein.

Neuen Lampen am Busdepot und an Bienroder Weg, Nordbahnhof, Hamburger Straße

Dort wird auch erstmals die neue Ringgleis-Beleuchtung installiert. Es werden Lampen mit Bewegungsmeldern aufgestellt. Erste Pläne sehen vor: Nachts werden die Lampen nur schwach leuchten. Erst wenn vom Bewegungsmelder Fußgänger oder Radfahrer erfasst werden, erhöht sich die Leuchtstärke der Lampen. Die neue Technik wird den Lampen-Preis wohl um etwa 300 Euro erhöhen.

Vorgesehen ist außerdem: Die neuen Lampen sollen auch auf dem Ringgleis-Abschnitt Bienroder Weg, Nordbahnhof, Hamburger Straße aufgestellt werden. Es wird mit Kosten von bis zu 200.000 Euro gerechnet. Ende des Jahres könnten die neuen Lampen bereits leuchten.

Die Pläne für die Borsigstraße ruhen. Grundstücksfragen müssen noch geklärt werden.

An der Hamburger Straße stehen außerdem Umbauarbeiten an: An der Reiherstraße wird nach einer neuen Streckenführung gesucht. Die Reiherstraße ist Privatstraße, führt zum Heizkraftwerk und gehört BS-Energy. Konflikte durch starken LKW-Verkehr sollen gemindert werden. Es wird mit Umbau-Kosten von etwa 70.000 Euro gerechnet.

Vandalismus-Problem am Westbahnhof

Erhebliche Änderungen sind auch am Westbahnhof geplant. Dort soll Braunschweigs erste Ringgleis-Verbreiterung erfolgen. Die Ringgleis-Regelbreite beträgt normalerweise drei Meter. Am Westbahnhof verteilt sich dies auf zwei Wege, die zwischen alten Schienen verlaufen. Weil gefährlicher Begegnungsverkehr entsteht, ist geplant, die Wege mit gelbem Pflaster zu verbreitern. Fertigstellung: Voraussichtlich Mitte 2024. Es sollen Fördergelder eingeworben werden, weil der Westbahnhof zu einem Fördergebiet gehört.

Noch unklar ist, wie die Zukunft des Industrie-Containers am Westbahnhof aussieht. Solche Container sind an mehreren Stellen des Ringgleises aufgestellt und enthalten Infotafeln und Schaustücke. So wird erläutert, welche industriegeschichtliche Relevanz der Ringgleis-Abschnitt hatte und hat. Am Westbahnhof wurden jedoch Schaustücke beschädigt und gestohlen sowie Infotafeln übersprüht. Der ständige Vandalismus hat zu Kosten von 17.000 Euro geführt. Fördergelder flossen, um den Container wieder herzurichten.

Wie Lehrmann sagte, sei nicht damit zu rechnen, dass weitere Vandalismus-Schäden erneut über Fördergelder beglichen werden können. Allein will die Stadt für die Schäden nicht zahlen, den Vandalismus aber auch nicht hinnehmen. Der Westbahnhof gilt nun als ungeeigneter Standort. Der Container soll abgebaut werden.

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