Detmerode/Westhagen. In Detmerode und Westhagen gab’s eine geballte Aktion. Laut Stadt Wolfsburg haben die Radar-Messungen an zwei Stellen quasi nichts miteinander zu tun.

Ist das Abzocke, oder ist die Lage so ernst? Auf einer Strecke von weniger als einem Kilometer ging die Stadt am Donnerstag mit vier Radarfallen auf Temposünder-Jagd! Auf der Frankfurter Straße an der Detmeroder Brücke standen über mehrere Stunden zwei Geräte, und auf der John-F.-Kennedy-Allee nahe der Brücke am Einkaufszentrum waren schon seit einigen Tagen die zwei Blitzer-Container postiert. Was ist da los?

Interessant: Keinen einzigen dieser Blitzer-Standorte hatte die Stadt für diese Woche angekündigt. Jedoch weist sie regelmäßig darauf hin, dass sie nie alle Standorte bekanntgibt und Verkehrsteilnehmer auch an anderen Stellen mit Tempokontrollen rechnen müssen. Und: Auch die Polizei macht regelmäßig Radarkontrollen.

Stadt Wolfsburg startete an der Brücke schon einmal Blitzer-Offensive

Jedenfalls ist die Blitzer-Offensive auf nur wenigen hundert Metern in den beiden benachbarten Stadtteilen auffällig. Allerdings hatten ganz offensichtlich viele längst mitbekommen, dass dort geblitzt wurde, die meisten hielten sich exakt an das dort geltende Tempo 50. Schon seit einigen Tagen waren die beiden grauen Blitzer-Anhänger auf dem Mittelstreifen postiert: einer direkt unter der Brücke des Einkaufszentrums mit Messung in Fahrtrichtung Neue Burg und der andere ein Stück weiter hinter der Einmündung Kurt-Schumacher-Ring, der den Verkehr in Fahrtrichtung Detmerode auswärts kontrollierte.

Auf Westhagener Seite wurde an der Detmeroder Brücke geblitzt.
Auf Westhagener Seite wurde an der Detmeroder Brücke geblitzt. © regios24 | Michael Uhmeyer

2020 hatte die Stadt schon einmal verstärkt zwischen Detmerode und Westhagen geblitzt:Immer wieder standen vor allem die beiden Container auf der Frankfurter Straße, in den Grünanlagen der Auf- und Abfahrten am so genannten Detmeroder Kleeblatt, um die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer in beiden Fahrtrichtungen zu messen. Und das, obwohl es in direkter Nähe weder Schulen noch Kindertagesstätten gibt, Fußgänger queren dort auch nicht, und als Unfallschwerpunkt war der Bereich bisher dato auch nicht berüchtigt.

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Frage nach Gründen für geballte Tempokontrollen

Die Stadt hatte für die Blitzer-Offensive damals gleich mehrere Gründe genannt: „Seit mehreren Jahren gibt es in dem Bereich eine anhaltend hohe Verstoßquote, zum Teil mehr als 400 Verstöße täglich.“ Zudem bestehe dort durch die Auf- und Abfahrt zur Braunschweiger Straße eine Gefahrenstelle. Und Anwohner aus Westhagen hätten über Lärmbelästigung geklagt.

Was die aktuellen geballten Kontrollen betrifft, berichtete Stadt-Sprecher Ralf Schmidt auf Anfrage, dass diese getrennt zu betrachten seien. Auf der Frankfurter Straße gehe es weiterhin um Rasen und Lärmbelästigung. Weil dort in den vergangen Monaten nicht gemessen worden sei, hätten sich Beschwerden wieder gehäuft.

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Laut Polizei sind es keine Unfallschwerpunkte

Die andere Kontrolle auf der Kennedy-Allee gehe auf Bürgeranregungen zurück, wegen (Schul-)Bushaltestellen und eines Kindergartens in der Nähe. Schmidt: „Die Eltern der Kinder haben beim Ordnungsamt Kontrollen in diesem Bereich gefordert.“ Das zeitgleiche Messen in zusammenhängenden Bereichen sei durchaus üblich.

Polizeisprecher Thomas Figge teilte auf Anfrage mit, dass es sich bei den beiden Doppel-Blitzerstandorten nicht um Unfallschwerpunkte handelt beziehungsweise die Stellen nicht Gegenstand der Verkehrsunfallkommission sind.

Für einige Facebook-User war klar: Das ist Abzocke – die Stadt braucht Geld.

An welchen Stellen die Stadt für diese Woche bis einschließlich Sonntag, 19. März, Geschwindigkeitskontrollen angekündigt hat, lesen Sie hier.

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