Braunschweig. Etliche Geschäfte haben geschlossen, aber etliche auch neu eröffnet. Die städtische Wirtschaftsförderung meldet zudem steigende Passantenfrequenzen.

Die Besucherzahlen in der Innenstadt stabilisieren sich weiter. Die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft Braunschweig Zukunft GmbH meldet eine gute Entwicklung hinsichtlich der Passantenfrequenzen: „Die Monate Oktober und November lagen 2022 nur knapp unter den Werten von 2019. Im Dezember steigerten sich die Frequenzen um 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und näherten sich damit weiterhin an die Werte von 2019 an.“

Und auch mit Blick auf die Leerstände gibt es laut der Pressemitteilung einen Aufwärtstrend. Seit Sommer 2021 erfasst die Braunschweig Zukunft GmbH kontinuierlich die Zahl der Leerstände in der gesamten Braunschweiger Innenstadt. Jetzt heißt es: Ende 2022 gab es die wenigsten leerstehenden Geschäftsflächen seit Beginn der Erfassung. Im vierten Quartal letzten Jahres wurden demnach 63 Leerstände gezählt. Im Vorjahresquartal seien es noch 76 gewesen.

„Auch wenn unsere Erhebung immer nur eine Momentaufnahme darstellt, werten wir die aktuell rückläufige Zahl der Leerstände als positives Signal, dass Händlerinnen und Händler sowie Gastronomie- und Dienstleistungsbetriebe die Braunschweiger Innenstadt nach wie vor als attraktiven Standort schätzen“, so Sebastian Hallmann, Bereichsleiter bei der Braunschweig Zukunft.

Alexander Teichert (von rechts), Felix Schulze und Gregor Seyffahrt haben Ende 2022 ihren neuen, gemeinsamen Shop „Bunny's“ und „Life is short“ in der Friedrich-Wilhelm-Straße eröffnet.
Alexander Teichert (von rechts), Felix Schulze und Gregor Seyffahrt haben Ende 2022 ihren neuen, gemeinsamen Shop „Bunny's“ und „Life is short“ in der Friedrich-Wilhelm-Straße eröffnet. © regios24 | Stefan Lohmann

Neu in Braunschweig: „Hans im Glück“, „Masu 381“ und „Soshe“

Seit Anfang 2022 hat es mehrere Neueröffnungen gegeben – einige Beispiele: Die Burgerkette „Hans im Glück“ ist in den ehemaligen Burgerista-Laden am Bohlweg gezogen, und nebenan hat das „Taksim“-Restaurant im früheren McDonald’s eröffnet. An der Friedrich-Wilhelm-Straße sind der Dönerladen „Söner“ und das „Bunny’s“ neu am Start – ein Laden für CBD-Produkte, Vintage-Kleidung und einiges mehr.

Schräg gegenüber ist ein Friseur eingezogen, und „Alnatura“ hat die Flächen im früheren Reno belegt. Am Friedrich-Wilhelm-Platz ist die Restaurant-Bar „Masu 381“ am Start, zusammen mit dem Veranstaltungsort „381“ der Öffentlichen Versicherung.

An der Langen Straße ist im ehemaligen Maredo das neue „Shin’s Asia BBQ and more“. Hintern Brüdern hat die Praxis „Chirurgicum“ jene Räume belegt, in denen man einst im „Goldenen Drachen“ speisen konnte. Auch in der Neuen Straße gab es Veränderungen: Das Sushi-Restaurant „Soshe“ ist seit einigen Monaten neu dabei, und ein paar Schritte weiter wurde an der „Rheinischen Republik“ das „Pupasch“ eröffnet.

Der Welfenhof wird neu gestaltet. Seit Ende 2022 ist der Durchgang geöffnet. In den nächsten Monaten soll ein Edeka-Markt einziehen.
Der Welfenhof wird neu gestaltet. Seit Ende 2022 ist der Durchgang geöffnet. In den nächsten Monaten soll ein Edeka-Markt einziehen. © Peter Sierigk

Zwischen Vinothek, Luxusjuwelier und Asia-Markt in Braunschweigs City

Am Damm hat das dänische Wohnaccessoires-Geschäft „Søstrene Grene“ eine zweite Filiale in Braunschweig eröffnet. „Tchibo“ ist aus der Burgpassage und in einen kleineren Laden am Hutfiltern gezogen. Die Apotheke „apotheca“ hingegen hat den Hutfiltern in Richtung Sack verlassen und dort einen Leerstand gegenüber der Buchhandlung Graff gefüllt.

Neben der Karstadt-Parkspindel hat die Vinothek „tomrobins“ eröffnet und Vor der Burg die Weinhandlung Bremer. Am Kohlmarkt gibt es seit kurzem den Luxusjuwelier „Brinckmann & Lange“, Vormieter „Brax“ ist an die Münzstraße Ecke Damm gezogen. Nebenan am Kohlmarkt öffnet Ali Adak demnächst einen Friseursalon. Und im ehemaligen „Esprit“-Laden soll bald das Restaurant „Eat Grill & Bar“ starten.

Edeka-Görge hat seine City-Filiale zwischen Bankplatz und Friedrich-Wilhelm-Straße verlassen. Ab Anfang März gibt es dort einen Asia-Markt des Unternehmens „Mr. Phung“. Hingegen lässt der seit 2021 angekündigte „Go-Asia“-Markt im Konrad-Koch-Quartier weiterhin auf sich warten. Ebenfalls angekündigt ist ein neuer Edeka-Markt für den Welfenhof.

In der Südstraße hat sich das Hildesheimer Uhrenatelier „Manßhardt und Kurzidim“ neu niedergelassen. Und im Handelsweg findet man inzwischen ein Schuhgeschäft mit Barfußschuhen für Kinder sowie einen zweiten Standort der Rösterei „Juan & Jane“.

Die „Galeria Markthalle“ im Untergeschoss von Galeria-Karstadt-Kaufhof in der Schuhstraße wurde endgültig geschlossen.
Die „Galeria Markthalle“ im Untergeschoss von Galeria-Karstadt-Kaufhof in der Schuhstraße wurde endgültig geschlossen. © Privat | Cornelia Steiner

Café Arcachon, Görtz-Schuhe, Orsay und einige mehr in Braunschweig haben geschlossen

Geschlossen haben im vergangenen Jahr „Weltbild“ am Hutfiltern und das Café „Arcachon“ am Bohlweg – an beiden Standorten wird aber bereits gearbeitet, so dass die Leerstände möglicherweise bald verschwinden. Handwerker sind auch am Kattreppeln zugange und bereiten alles für das neue mexikanische Restaurant „Taco Guys“ vor.

Verabschiedet haben sich auch Görtz-Schuhe und das Spielwarengeschäft „Knollis“ in den Schlossarkaden, der Modeladen „Orsay“ am Damm, der Stromanbieter „Bergmann“ in der Friedrich-Wilhelm-Straße, die Lebensmittelabteilung von Karstadt (Galeria-Markthalle), der Kosmetikanbieter „L’Occitane en provence“ und das „Werkhaus“ (Büro- und Wohnaccessoires) am Damm, ebenso die Telekom am Eingang zur Burgpassage und „Flying Tiger“ (Spielzeug, Accessoires) an der Schuhstraße.

Der Eingang der geschlossenen Burgpassage am Hutfiltern in der Fußgängerzone der Braunschweiger Innenstadt.
Der Eingang der geschlossenen Burgpassage am Hutfiltern in der Fußgängerzone der Braunschweiger Innenstadt. © regios24 | Stefan Lohmann

Ex-Horten, Ex-Karstadt und Burgpassage: Wie geht es weiter?

Wie es mit den drei Groß-Leerständen weitergeht, ist nach wie vor unklar. Zum ehemaligen Horten-Gebäude am Bohlweg hieß es seitens der Eigentümerin, der Volksbank BraWo, noch vor Kurzem: Es gebe weitere Gespräche mit der Stadt – eine Richtung der Entwicklung sei leider noch nicht abzusehen.

Das einstige Karstadt-Gebäude am Gewandhaus, im Besitz des New-Yorker-Chefs Friedrich Knapp, war laut der Stadt als möglicher Standort für die städtische Musikschule und das geplante Konzerthaus geprüft worden. Mit negativem Ergebnis: Das Gebäude müsste erheblich umgebaut werden, heißt es, was zahlreiche Unwägbarkeiten berge. „Würde die Fassade umgestaltet, könnte es zu Urheberrechtsproblemen kommen“, so die Stadt. „Zudem wären Konflikte mit den Anwohnern aufgrund von Lärm und nächtlichem Lieferverkehr zu erwarten.“

Und die Burgpassage, die eigentlich schon 2018 hätte abgerissen und dann zur Burggasse hätte umgebaut werden sollen? Die zuständige Projektentwicklungsgesellschaft Development Partner hatte im Januar mitgeteilt, dass die bisherigen Planungen aufgrund von Corona, Ukraine-Krieg und Wirtschaftskrise überdacht werden müssten. „Derzeit sind drei verschiedene Varianten in Überprüfung“, hieß es. „Nach Erhalt der entsprechenden Machbarkeitsstudien und Markterkundungsverfahren wird entschieden, wie das Projekt von Eigentümerseite fortgesetzt werden wird.“

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