Wolfsburg. Nach dem Roller-Unfall auf der Autostadt-Brücke wird der Kleine weiter im Klinikum behandelt. Die Polizei hat keine Hinweise auf ein Technik-Problem.

Den kleinen Jungen hat’s schlimm erwischt: Der Dreijährige, der am Freitagabend auf der Stadtbrücke der Autostadt mit seinem Tretroller verunglückte, wird weiter in der Wolfsburger Kinderklinik behandelt. Wie die Polizei bekanntgab, war seine Kapuze unter das Laufband geraten.

Kapuze des Jungen aus Wolfsburg geriet unter Laufband

Passiert ist es nach Angaben von Polizeisprecherin Melanie aus dem Bruch auf dem ersten Laufband, das von der Autostadt in Richtung Phaeno führt. „Nach derzeitigem Kenntnisstand war der Junge mit dem Tretroller auf dem Laufband. Er ist dann irgendwie zu Fall gekommen und im weiteren Verlauf mit der Kapuze am Ende des Laufbands dort hineingeraten“, berichtete die Sprecherin. „Er konnte sich daraus nicht befreien und wurde stranguliert.“ So hatte es auch ein Facebook-User dargestellt, der die betroffene Familie offenbar kennt.

„Durch die Strangulation erlitt der Junge schwere Verletzungen“, sagte die Polizeisprecherin. Er sei zunächst von einem Ersthelfer, einem herbeigeeilten Sicherheitsmann auf der Autostadt-Seite der Brücke, wiederbelebt worden, dann habe der Notarzt die Reanimation übernommen. „Erfolgreich“, wie Melanie aus dem Bruch betonte. Der Dreijährige werde weiter im Wolfsburger Klinikum behandelt, „aktuell besteht keine Lebensgefahr“. Nähere Angaben zu seinem Gesundheitszustand lehnte sie ab.

Die Laufbänder auf der Stadtbrücke der Autostadt sind derzeit gesperrt.
Die Laufbänder auf der Stadtbrücke der Autostadt sind derzeit gesperrt. © regios24 | Michael Uhmeyer

Polizei hat aktuell keine Hinweise auf Fremdverschulden

Viele Leser fragten sich nach der Berichterstattung über das Unglück, ob das Band nicht automatisch gestoppt hat, ob niemand die Notbremse gezogen hat oder ob es Probleme mit dem Rollband gab. Doch auf technische Probleme habe die Polizei derzeit keine Hinweise. Die Sprecherin sagte: „Aktuell haben wir keinen Hinweis auf Fremdverschulden.“

Das Band habe wohl gestoppt, als das System den Widerstand durch die Kapuze registrierte. „Es gibt auch Nottasten und Notgriffe – aber die sind nach unseren Erkenntnissen nicht betätigt worden“, erklärte Melanie aus dem Bruch. Das Laufband sei von der Polizei beschlagnahmt und daher außer Betrieb.

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Ermittler gehen derzeit von Unglücksfall auf Stadtbrücke aus

Wie die Sprecherin sagte, sei die Mutter des Kleinkinds zum Zeitpunkt des Unfalls in der Nähe gewesen. Ob auf dem Laufband oder daneben, vermochte sie nicht zu sagen. „Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen. Aktuell gehen wir von einem Unglücksfall aus.“

Am Sonntag und Montag meldeten sich auf Facebook viele weitere Leser, die sich betroffen über das Unglück äußerten, dem Jungen und seiner Familie alles Gute wünschten. Mit scharfen Worten kritisierten einige auch diejenigen, die ohne Kenntnis näherer Umstände des Unfalls die Mutter an den Pranger stellten. Sie warfen ihnen fehlendes Mitgefühl vor.