Wolfsburg. Auf der Autobahn bei Wolfsburg-Sandkamp sind die Kampfmittelsondierungen beendet. Der neue Fahrbahnbelag kommt früher als geplant. Wie das geht.

Wenn das so weitergeht, erwartet die Wolfsburger und tausende Pendler ein verspätetes Weihnachtsgeschenk: Die Autobahnbaustelle rund um die Kampfmittelsondierungen kommt so flott voran, dass die Arbeiten auf der wichtigen Strecke voraussichtlich einige Wochen früher fertig werden. Die Suche nach Bomben-Blindgängern ist abgeschlossen, im Boden unter der A 39 schlummerten einige Überraschungen.

Allerdings nicht in Form von Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg. Jedoch waren die Anomalien an 15 Punkten in Fahrtrichtung Süden zwischen den Anschlussstellen Weyhausen und Sandkamp in der Nähe des VW-Werks immerhin so auffällig, dass der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) des Landes gefragt war.

Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen musste ran

Die Spezialisten mussten genauer untersuchen, warum das Suchgerät an diesen Stellen wegen magnetischer Gegenstände im Untergrund angeschlagen hatte. Das berichtete Projektleiter Robin Enkelmann von der Autobahn GmbH des Bundes, die für die Kampfmittelsondierungen auf dem Autobahnabschnitt zwischen Wolfsburg-Sandkamp und Weyhausen zuständig ist.

Gemeinsam mit der für die Sondierungen beauftragten Fachfirma nahmen die KBD-Experten in den bereits gebohrten Öffnungen weitere Untersuchungen vor. In Tiefen zwischen 3 und 7 Metern galt es verdächtige Materialien abzuklären. „Man hat dann aber schon nach den ersten Metern gesehen, dass es nur Schrott oder Metallsplitter waren“, erläuterte der Projektleiter. Gefunden wurden alte Straßenabläufe und Schachtabdeckungen.

Mit der Walze wurde die untere Asphaltschicht auf der Autobahn in Fahrtrichtung Süden komprimiert.
Mit der Walze wurde die untere Asphaltschicht auf der Autobahn in Fahrtrichtung Süden komprimiert. © regios24 | Michael Uhmeyer

Bei Autobahn-Bohrungen auf Kopfsteinpflaster gestoßen

Aber nicht nur das: „Wir hatten bei den Sondierungen erschwertes Arbeiten, weil die Firma bei den Bohrungen auf eine alte Straße mit Kopfsteinpflaster gestoßen ist“, erklärte Enkelmann. Wegen dieses harten Untergrunds seien die Bohrungen etwas langsamer vorangekommen. Womöglich habe es sich um Überreste im Bereich der ganz alten Bundesstraße 248 gehandelt.

Jedenfalls sind die Sondierungen am vergangenen Montag abgeschlossen worden, so dass am Freitag schon die Fahrbahnarbeiten starten konnten. Weil die Bombensuche trotz der erschwerten Bohr-Bedingungen durch das harte Kopfsteinpflaster zügig vonstatten ging, liegt das Projekt der Autobahn GmbH insgesamt weiter vor dem Zeitplan, resümierte der Projektleiter.

Neuer Belag nach Bomben-Suche auf A 39 in Wolfsburg

Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert.
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert. © regios24 | Michael Uhmeyer
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert.
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert. © regios24 | Michael Uhmeyer
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert.
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert. © regios24 | Michael Uhmeyer
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert.
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert. © regios24 | Michael Uhmeyer
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert.
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert. © regios24 | Michael Uhmeyer
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert.
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert. © regios24 | Michael Uhmeyer
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert.
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert. © regios24 | Michael Uhmeyer
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert.
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert. © regios24 | Michael Uhmeyer
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert.
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert. © regios24 | Michael Uhmeyer
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert.
Nach den Kampfmittelsondierungen in der Dauer-Baustelle auf der A 39 nördlich der Anschlussstelle Wolfsburg-Sandkamp wird nun die neue Fahrbahn asphaltiert. © regios24 | Michael Uhmeyer
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Fahrbahn auf A 39 in Wolfsburg wird provisorisch hergerichtet

Doch obwohl sich das Wetter nun deutlich in Richtung Winter entwickelt und in den nächsten Tagen und Nächten Frost erwartet wird, haben sich die Verantwortlichen entschlossen, mit den Fahrbahnarbeiten weiterzumachen. „Wir haben mit der Baufirma entschieden, dass wir eine andere Variante für den Aufbau der Fahrbahn nehmen“, erklärte Enkelmann. „Wir haben das Wetter fest im Blick, die Temperaturen geben das her.“

Aber wie ist das möglich bei den niedrigen Temperaturen? „Wir machen ein Provisorium, der Unterbau wird etwas einfacher“, erläuterte der Projektleiter. Und versicherte: „Trotzdem wird das ein guter Fahrbahnbelag.“ Um das bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt hinzubekommen, werde direkt nach der vorletzten Asphaltlage, der so genannten Binderschicht, auf den noch warmen Asphalt die letzte Asphaltlage aufgebracht, die Deckschicht, erläuterte er.

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Im Frühjahr wird der neue Autobahnbelag wieder weggerissen

Dieses Provisorium soll dann nur über den Winter halten, bis im Frühjahr dieser nur wenige hundert Meter lange Autobahnabschnitt wieder aufgerissen wird. Aber warum erfolgt auf diesem Stück nicht gleich ein regulärer Fahrbahnwiederaufbau, wie nach dem Sommer nach Abschluss der Bombensuche in Fahrtrichtung Norden? „Keiner weiß, wie die Temperaturen im Januar und Februar werden.“ Hinzu komme: Wenn im Frühjahr die Fahrbahn zwischen Sandkamp und Weyhausen saniert werde, müsse auf dem frisch sondierten Abschnitt in beiden Richtungen ohnehin der Asphalt angefräst werden, damit eine geschlossene Decke ohne Querfugen entsteht.

Daher sei es unterm Strich günstiger, den Abschnitt jetzt nur provisorisch herzurichten, indem der Untergrund nicht komplett verfestigt wird und beispielsweise auch keine Entwässerungsrinnen eingebaut werden. Nach dem Winter soll die Fahrbahn wieder abgetragen und dann dauerhaft neu eingebaut werden.

Projektleiter erklärt Kosten-Kuriosum

Der Projektleiter erklärte dieses Kuriosum so: „Wenn wir die Fahrbahnarbeiten noch im Dezember abschließen können, können wir schon im Januar statt erst im Februar die Verkehrssicherung abbauen lassen. Die bliebe sonst die ganze Zeit stehen, die Kosten dafür liefen weiter.“ Und die sind beachtlich, verriet der Straßenbau-Experte: „Für diese Baumaßnahme kostet die Verkehrssicherung pro Tag zirka 1000 Euro brutto.“ Macht bei einem Monat weniger also eine Ersparnis von rund 30.000 Euro.

Doch selbst wenn die Baustelle in Höhe des VW-Werks Ende Januar abgebaut sein sollte, dürfte die Freude darüber bei den Autofahrern nur kurz währen: Denn schon Ende März/Anfang April wird die neue Dauer-Baustelle eingerichtet. Dann wird die Fahrbahn weiter nördlich bis Weyhausen saniert; der dann neu asphaltierte Abschnitt bekommt ebenfalls einen neuen Belag.

Dann ist wieder Geduld gefragt. Denn Projektleiter Enkelmann sagt: „Für den nächsten Abschnitt werden wir wegen der Lieferketten-Problematik länger brauchen, bis Frühjahr 2024.“