Braunschweig. Der Abbau der Behelfsbrücken ging viel schneller als gedacht. Die hochkomplexe Sache lief wie am Schnürchen.

Schneller als gedacht: Der Rückbau der drei stählernen Behelfsbrücken im Bereich des Autobahnkreuzes Braunschweig-Süd ging zügig vonstatten. Die Vollsperrung der A39 konnte bereits am Sonntag gegen 14 Uhr aufgehoben werden, teilte Projektleiter Ulf Balandis von der Autobahn GmbH mit. Ursprünglich war die Sperrung bis Montagmorgen, 5 Uhr, geplant.

Seit Freitag, 18 Uhr, war die A39 für beide Fahrtrichtungen in diesem Bereich voll gesperrt. Die Arbeiten liefen rund um die Uhr, um den Verkehr so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Der Fernverkehr wurde großräumig umgeleitet. Offenbar waren die Verkehrsteilnehmer so gut informiert über die Sperrung und die Umleitungen, dass es nicht zu nennenswerten Staus kam.

Die Großbaustelle löst sich nun also nach 18 Monaten Bauzeit auf: Wie berichtet rollt der Verkehr auf der Wolfenbütteler Straße stadtein- wie stadtauswärts Richtung Harz seit dem vergangenem Wochenende über das neue Brückenbauwerk, das die Behelfsbrücken überflüssig machte. Für deren Rückbau war über dieses Wochenende die A39 darunter voll gesperrt.

Schwere Brocken: Brücken wiegen ungefähr 230 Tonnen

Für das Ausheben der drei Behelfsbrücken waren zwei Schwerlastkräne mit einer Tragkraft von jeweils über 650 Tonnen im Einsatz. Die Kräne hoben die dicken Brocken aus den Verankerungen. Die beiden Brücken für den Kraftverkehr woen jeweils ungefähr 230 Tonnen. Jede Brücke war 56 Meter lang.

Die Arbeiten am Kreuz Süd sind fast ein Jahr früher abgeschlossen als ursprünglich geplant. Die Kosten von rund 23 Millionen Euro werden voraussichtlich eingehalten.

Projektleiter Balandis ist erleichtert: „Weil alle schwierigen Sachen prima funktioniert haben.“ Die äußeren Umstände, das Bündel an Herausforderungen habe die Baustelle besonders anspruchsvoll gemacht. „Wenn es dann so gut läuft, macht es Spaß.“

Die Behelfsbrücken übrigens werden nicht entsorgt, sondern auseinandergebaut, überholt und an anderen Baustellen wieder eingesetzt.

Alte Brücke hatte unter dem Schwerlastverkehr gelitten

Rund acht Monate allerdings wird es noch dauern, bis alle Arbeiten vollendet sind. Unter anderem muss in dem Autobahn-Ohr, in dem sich zuletzt auf natürlichem Wege ein Tümpel aus Okerwasser gebildet hatte, ein Regenrückhaltebecken angelegt werden: Dort wird künftig das von der Autobahn abfließende Regenwasser gesammelt und der Oker zugeführt. Zudem muss die Asphaltdecke der A39, die unter den Baufahrzeugen gelitten hat, wieder in Ordnung gebracht werden.

Rund 110.000 Fahrzeuge passieren das Autobahnkreuz täglich: 50.000 auf der Brücke, 60.000 unten drunter. Darunter auch viel Schwerlastverkehr. Nötig geworden war der Bau der neuen Brücke, weil sich auch aufgrund der hohen Verkehrsbelastung deutliche statische Defizite ergeben hatten, die „umfangreiche Verstärkungsmaßnahmen erforderlich gemacht hätten“, wie es in einer Mitteilung der Autobahn GmbH des Bundes heißt. Die alten Brücken waren 1965 gebaut worden.

Der Text wurde akualisiert.

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