Braunschweig. Die Maschine der italienischen Feuerwehr wirft das Löschwasser am Ätna über einer Brandstelle ab – dann gerät sie außer Kontrolle.
Tragödie am Vulkan Ätna in Sizilien: Dort ist am Donnerstag ein italienisches Löschflugzeug im Einsatz auf dem Berg Calcinera abgestürzt und zerschellt. Anschließend gab es laut Augenzeugenberichten mehrere Explosionen. Suchmannschaften brachen auf, um das Schicksal der zweiköpfigen Besatzung zu klären.
Canadair 7 und 27 waren bei der Brandbekämpfung im Harz im Einsatz – Canadair 28 stürzte jetzt am Ätna ab
Bei der abgestürzten Maschine handelte es sich um die Canadair 28 aus der Löschflugzeug-Staffel des italienischen Katastrophenschutzes. Die Italiener waren im Rahmen des EU-Projekts „RescEU“ im Sommer auch beim Waldbrand am Brocken im Harz zum Einsatz gekommen. Und zwar mit zwei anderen Maschinen: Dabei handelte es sich um die Canadair 7 und die Canadair 27, die vom Braunschweiger Flughafen aus operierten.
Flughafenchef Michael Schwarz und der Flughafen Braunschweig-Wolfsburg äußerten sich auf „Facebook“ tief betroffen über den Absturz. „Wir trauern sehr mit den Crews der Maschinen 7 und 27, die erst kürzlich bei uns waren, um den Brand im Harz zu bekämpfen“, heißt es dort.
Braunschweigs Feuerwehrchef Torge Malchau sagte unserer Zeitung, die Gedanken der hiesigen Feuerwehrkräfte seien jetzt bei den Kameraden in Italien und bei den Angehörigen. Es zeige sich, wie gefährlich stets auch solche Löscheinsätze aus der Luft seien und wie hoch der Einsatz und das Risiko der Piloten seien. Gleichzeitig habe man am Brocken gesehen, wie effektiv und erfolgreich der Angriff auf das Feuer aus der Luft gestaltet werden konnte.
Einsatz der italienischen Spezialisten hatte in der Region Braunschweig und in Niedersachsen große Dankbarkeit ausgelöst
Bis zu 6000 Liter Wasser können die Canadair-Maschinen aufnehmen. Smartphone-Videos von Absturz der Canadair 28 auf Sizilien zeigen, wie das zuvor auf See aufgenommene Löschwasser über einer Brandstelle abgeworfen wird und das Flugzeug unmittelbar danach außer Kontrolle gerät.
Der Einsatz der italienischen Spezialisten beim Brocken-Brand im Harz hatte in der Region Braunschweig und in Niedersachsen hohe Aufmerksamkeit ausgelöst und war seitens der Bevölkerung und der hiesigen Verantwortlichen mit hoher Zustimmung und großer Sympathie und Dankbarkeit begleitet worden.
In einem Interview mit unserer Zeitung Anfang September hatte der Einsatzleiter der italienischen Löschflugstaffel, Guilio Bernabei, erklärt, sein Land besitze 19 Canadair-Maschinen. Sie kämen in Italien in den Sommermonaten eher im Süden und in der Mitte des Landes zum Einsatz, seien aber auch schon für den Norden, beispielsweise in den Alpen, angefordert worden.