Hannover. Niedersächsische Tageszeitungen haben die Bevölkerung befragt – mit klaren Ergebnissen. Steht das Land noch hinter Ministerpräsident Weil?

SPD und Grüne können vor der Landtagswahl in Niedersachsen am 9. Oktober weiter auf eine Regierungsmehrheit hoffen. Laut des „Niedersachsen Check“ im September kommt die SPD bei der „Sonntagsfrage“ auf 31 Prozent (+2 Prozentpunkte) und bliebe damit in Niedersachsen die stärkste Partei. Die CDU erhält 27 Prozent (+1). Die Grünen liegen im September bei nur noch 19 Prozent (-3). Mit 9 Prozent (+1) folgt die AfD. Die FDP muss mit 5 Prozent (-1) um den Einzug in den nächsten Landtag bangen. Die Linke bleibt laut der Umfrage unverändert bei 3 Prozent und wäre damit weiterhin nicht im niedersächsischen Landtag vertreten. SPD und Grüne hatten angekündigt, wenn möglich, eine Koalition bilden zu wollen.

Die Zufriedenheit mit der Arbeit der rot-schwarzen Landesregierung sinkt insgesamt weiter. Im September zeigten sich nur noch 44 Prozent zufrieden, gegenüber 50 im August. Im März hatte der Wert noch bei 56 Prozent Zufriedenen gelegen. Nur 37 Prozent meinen aktuell, dass sich das Land in den vergangenen fünf Jahren „eher zum Besseren“ entwickelt habe. 30 Prozent sagen „eher zum Schlechteren“, 33 Prozent sind unentschieden. Besonders schlecht schätzen die Befragten die Entwicklung bei der ärztlichen Versorgung auf dem Land, der Lage der Landwirte sowie der Situation an den Schulen ein.

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Zustimmungswerte für Ministerpräsident Weil sinken

Der Zustimmungswert für Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sank ebenfalls weiter auf 48 Prozent (August: 51 Prozent). Bei einer Direktwahl wären unverändert 35 Prozent für Weil, 16 Prozent (+1) für seinen Herausforderer Bernd Althusmann von der CDU. Der Rest der vom Institut Forsa Befragten will keinen von beiden als Ministerpräsidenten. Niedersachsen wählt am 9. Oktober einen neuen Landtag.

Die Stimmung wird auch im Land Niedersachsen durch die Diskussion um stark steigende Preise und über die Energiekrise bestimmt. 44 Prozent (gegenüber 31 Prozent im August und 23 Prozent im März) nennen die steigenden Preise, 34 Prozent (gegenüber 28 Prozent im August und nur 10 Prozent im März) die Energieversorgung als größtes Problem im Land. Auf die Frage, was in der Bildungspolitik verbessert werden müsste, nennen 85 Prozent das Einstellen von mehr Lehrern. 73 Prozent befürworten eine Abschussmöglichkeit von auffälligen Wölfen – ein weiteres viel diskutiertes Thema.

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Der "Niedersachsen Check" ist eine Initiative von 43 Tageszeitungen in Niedersachsen. © Privat | Niedersachsen-Check

Für die Befragung des Instituts Forsa im Auftrag niedersächsischer Tageszeitungen waren vom 15. bis 21. September im Rahmen des „Niedersachsen Check“ 2018 Wahlberechtigte ab 18 Jahren in Niedersachsen befragt worden.