Braunschweig. Flötenlehrerin Annette Berryman aus Braunschweig fordert junge Musiker zum Mitmachen auf. Ob Klassik, Rock, Pop oder Jazz – alles ist erlaubt.
Paula Saborowski (17) hat mit dem Flötespielen begonnen, als sie noch den Kindergarten besuchte: „Blockflöte gefällt mir einfach“, stellt sie klar. Im Alter von sechs oder sieben Jahren, so genau weiß sie es nicht mehr, habe sie zum ersten Mal an „Jugend musiziert“ teilgenommen.
Wer Feuer fängt, bleibt dabei
Wie so viele andere Teilnehmer gehört Paula zu den „Wiederholungstätern“ bei „Jugend musiziert“, kurz Jumu. Sie hat sich dem Wettbewerb immer wieder gestellt, und das sehr erfolgreich auch auf Bundesebene – mal solo, mal im Ensemble.
2023 findet der Wettbewerb zum 60. Mal statt, und Paula wird sich auch dieses Mal anmelden. „Ich bin immer gespannt auf das Feedback der Jury und mag dieses große Gemeinschaftsgefühl. Außerdem bekommt man einen guten Eindruck, wie andere spielen“, erklärt die Schülerin.
„Jeder kann mitmachen – und jeder nimmt eine Blume mit nach Hause“
Und genau darum gehe es, um die Begegnung musikbegeisterter Schüler, bekräftigt ihre Flötenlehrerin Annette Berryman, die an der Städtischen Musikschule Braunschweig unterrichtet. Sie ist Mitglied im Regionalausschuss von „Jugend musiziert“ und bezeichnet sich lachend als „großen Fan“ dieses Wettbewerbs: Meistens würde er den Musikschülern und -schülerinnen Freude bereiten und sie motivieren, noch intensiver und auch gemeinsam und kreativ zu üben.
Berryman betont, dass „Jugend musiziert“ kein Wettbewerb der Hochbegabten sei. „Jeder kann mitmachen, und ich fände es schön, wenn sich noch mehr Kinder und Jugendliche anmelden würden“, ruft sie zur Teilnahme auf. Selbstverständlich sollte man Musikschüler oder -schülerin sein – aber ob man den Unterricht privat nehme, an einer Allgemeinbildenden Schule oder einer Städtischen Musikschule, das sei nicht von Belang.
Feedback der fachkundigen Jury
Mehr als 70 Kinder und Jugendliche aus Braunschweig, Salzgitter und Wolfenbüttel haben in diesem Jahr am Regionalwettbewerb Braunschweig teilgenommen; tausende waren es bundesweit. Damit ist „Jugend Musiziert“ der größte deutsche Musikwettbewerb für Kinder und Jugendliche.
Er sei „eine Bühne für viele, die als Solist*innen oder im Ensemble ihr musikalisches Können in der Öffentlichkeit zeigen und sich einer fachkundigen Jury präsentieren wollen“, heißt es auf der Homepage des Deutschen Musikrats, der den Wettbewerb ausrichtet. An der Organisation sind zudem die Landesmusikräte, öffentliche Musikschulen, Vereine und Privatpersonen beteiligt. Finanziert wird „Jugend musiziert“ von Bund, Ländern und Kommunen sowie mit Hilfe von Sponsoren.
Bei „Jugend musiziert“ gebe es keine Verlierer, betont Berryman: „Alle werden ausgezeichnet.“ Die Jury unterteilt in die Kategorien 1., 2. und 3. Preis, für alle übrigen gibt es zumindest eine Urkunde. „Jeder nimmt eine Blume mit nach Hause und bekommt außerdem ein Beratungsgespräch“, so sagt es Berryman.
Klassik, Jazz, Rock und Pop: die Bandbreite ist groß
Im Oktober beginnt die Anmeldephase für den Wettbewerb 2023. Anmeldeschluss ist der 15. November. Beim Regionalwettbewerb Braunschweig findet das Vorspielen am Wochenende vor den Zeugnisferien statt. Die Teilnehmer der bundesweit 150 Regionalwettbewerbe können sich für den Landeswettbewerb im März qualifizieren, die Erstplatzierten dort wiederum am Bundeswettbewerb teilnehmen, der Ende Mai beginnt. Auch Förderprämien, Sonderpreise und Stipendien gibt es zu gewinnen.
Ob Klavier, Violine, Gesang oder Drums: Die Kategorien, in denen die Teilnehmer antreten, wechseln im Dreijahresrhythmus. Auch seltenere Instrumente wie Saz oder Harfe finden sich wieder. In der Kategorie „Jumu open“ darf auch experimentiert und improvisiert werden. Überhaupt sei der Wettbewerb mittlerweile sehr breit aufgestellt, so Berryman: Nicht nur Klassik, auch Jazz, Rock und Pop finden sich wieder.
Hier kann man sich ab Anfang Oktober bis zum 15. November für den Wettbewerb 2023 anmelden.
Hier gibt es weitere Infos zur Ausschreibung 2023.