Königslutter. Der Waldbrand zwischen Lauingen und Scheppau ist gelöscht. Am Freitagnachmittag rückten die letzten der insgesamt 400 eingesetzten Feuerwehrkräfte ab.
- Im Kreis Helmstedt ist die Waldbrandgefahr seit Tagen sehr hoch. Immer wieder kommt es zu kleineren Bränden – wie auch in der gesamten Region.
- Am Donnerstagabend gegen 18 Uhr wurde der bislang größte Brand gemeldet: Unweit von Königslutter brannte eine Fläche von zirka einem Hektar Größe.
- Die Löscharbeiten dauerten bis in den Nachmittag des Freitags an.
- Die Feuerwehr rückte mit einem massiven Aufgebot aus, um das Feuer zu bekämpfen.
- Auch der Landrat aus Helmstedt machte sich ein Bild von der Lage.
Nach fast 24 Stunden im Einsatz kam am Freitagnachmittag kurz nach 14.30 Uhr die Entwarnung: Alle Feuerwehrkräfte sind von der Einsatzstelle abgerückt, der Waldbrand zwischen Lauingen und Scheppau ist gelöscht. Wie Helmstedts Kreisfeuerwehrsprecher Nord Andreas Meißner unserer Zeitung gegenüber bestätigte, sei alles abgelöscht und es gebe keine Glutnester mehr.
Nichtsdestotrotz würden Feuerwehrkräfte die Lage auch weiterhin im Laufe des Tages kontrollieren, Wasser würde für den Notfall noch am Brandort vorgehalten. Insgesamt waren fast 400 Feuerwehrleute und eine Masse an auch schwerem Gerät im Einsatz, doch Meißner machte keinen Hehl daraus, dass der in den Morgenstunden einsetzende Regen „sehr viel geholfen“ hätte, um das Feuer zu bekämpfen.
Erste Meldung zu „größerem Waldbrand“ kam am Donnerstagabend
Am Donnerstagabend um kurz nach 18 Uhr hatte die Feuerwehr Helmstedt einen „größeren Waldbrand“ bei der Ortschaft Lauingen in der Nähe von Königslutter im Kreis Helmstedt gemeldet. Ersten Informationen zufolge war der Brand an der Straße zwischen den Ortschaften Lauingen und Scheppau ausgebrochen, unterhalb des Naturschutzgebiets Rieseberg.
Der Brandherd lag direkt neben der angrenzenden Kreisstraße 5. Über ein Feld breitete sich das Feuer in das dahinterliegende Waldgebiet aus. Kreisfeuerwehr-Pressesprecher Andreas Meißner sagte: „Es handelt sich bei dem brennenden Waldstück um ein Kiefernwäldchen – das ist aktuell besonders trocken. Es entstand ein sogenanntes Wipfelfeuer.“
Wald brennt bei Königslutter- Feuerwehren bekämpfen die Flammen
Die Brandursache ist noch nicht bekannt
Laut Feuerwehrangaben brannte eine Fläche von ungefähr einem Hektar. Zur Brandursache ist noch nichts bekannt. Auch am Freitag wollte der Sprecher keine Angaben dazu machen. „Rückschlüsse kann man aktuell nicht ziehen, sondern nur Vermutungen anstellen, und das möchte ich nicht“, betonte er.
Die Polizei traf am Freitag ebenfalls keine konkreten Aussagen dazu. „Es waren Kollegen vor Ort, um sich ein Bild von der Situation zu machen, aber zu einer möglichen Brandursache können wir im Moment nichts sagen“, betonte Wolfsburgs Polizeisprecher Thomas Figge am Freitag. Sicher sei, dass das Feuer an der Straße entstanden sei. Aber gerade bei der am Donnerstag herrschenden Hitze reichten manchmal Kleinigkeiten aus, um ein Feuer zu entfachen.
Feuerwehren auch aus Braunschweig, Wolfsburg und Wolfenbüttel im Einsatz
Verletzte gab es nach Angaben am Freitag von Polizei und Feuerwehr keine.
Zur Brandbekämpfung waren insgesamt etwa 400 Feuerwehrleute vor Ort. Am Freitagmorgen gegen 7 Uhr waren es immer noch etwa 120 Kräfte. Sie flogen mit Drohnen und Wärmebildkameras den Einsatzort auf der Suche nach weiteren Glutnestern ab. Es rückten alle 16 Ortsfeuerwehren aus dem Bereich Königslutter aus, dazu viele weitere aus dem Kreis Helmstedt, darunter ein Fahrzeug mit großem Fassungsvolumen der Feuerwehr Helmstedt.
Aus der Samtgemeinde Nord-Elm sowie aus Büddenstedt und Mariental unterstützten weitere Tanklöschfahrzeuge. Auch gab es Hilfe aus Wolfsburg sowie der Flughafenfeuerwehr Braunschweig. Aufgrund der hohen Temperaturen rückten am Donnerstagabend weitere Kräfte aus Wolfenbüttel nach, um die Kolleginnen und Kollegen zu entlasten. Meißner: „Auch Getränke und Verpflegung sind vor Ort und aktuell besonders wichtig.“ Zudem unterstützten das THW und Landwirte, denen Andreas Meißner sehr viel Lob aussprach, weil sie ebenfalls im Dauereinsatz Wassernachschub brachten. Die Einsatzleitung hatte Kreisbrandmeister Maik Wermuth inne.
Die Feuerwehr hält sich für weitere Einsätze bereit
Einsatzleiter Wermuth: „Theoretisch hätten wir noch weitere Wehren alarmieren können. Doch im Hinblick auf die allgemein hohe Waldbrandbrandgefahr im Landkreis haben wir uns auf die angeforderten Wehren beschränkt. Wir müssen auch an anderen Stellen einsatzbereit sein.“ Die Straßen rund um das Waldgebiet Rieseberg waren für die Löscharbeiten gesperrt.
Ein Problem für die Einsatzkräfte: Die Brandfläche befand sich in einem Gebiet ohne Hydranten. Die Feuerwehrfahrzeuge mussten deshalb zum Befüllen in die umliegenden Ortschaften wie Lauingen, Scheppau oder Rieseberg fahren. Auch Wasserleitungen für die Feldberegnung wurden angezapft. „Wir werden hier sicherlich noch länger zu tun haben“, hatte Kreisfeuerwehr-Pressesprecher Andreas Meißner gegen 20 Uhr am Donnerstagabend prophezeit. Das THW sei unterwegs, um die Brandfläche auszuleuchten.
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Auch ein Hubschrauber, der mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist, half bei der Koordination der Einsatzkräfte und bei der Suche nach Brandnestern. „Die Drohne führt die Einsatzkräfte von oben zu den Brandherden“, so Meißner. Die Löscharbeiten sollten noch bis in die Morgenstunden andauern – allerdings mit einer kleineren Mannschaft. Gegen 22 Uhr war das Feuer größtenteils unter Kontrolle. Vereinzelt wurden noch kleinere Brände und Glutnester gelöscht. Am Freitag gegen 14.30 Uhr verließen auch die letzten Einsatzkräfte Lauingen.
Meißner hob besonders den Einsatz der Landwirte aus der Umgebung hervor: „Sie haben uns ununterbrochen mit Wasser versorgt.“ Auch zwei Fahrzeuge des Wasserverbands waren zur Unterstützung im Einsatz.
Auch Landrat Gerhard Radeck machte sich ein Bild der Lage vor Ort: „Die wechselnden Windrichtungen erschweren den Löscheinsatz.“ Die Versorgung mit Wasser aus den umliegenden Ortschaften hingegen habe ohne Probleme funktioniert, lobte er.