Braunschweig. Ein Raser-Schwerpunkt ist nun unüberwacht. Die Stadtverwaltung hat Anzeige gegen Unbekannt gestellt.

Auf Braunschweigs Raserstrecke Wolfenbütteler Straße funktioniert die Geschwindigkeitsüberwachung nicht mehr. Unbekannte haben beide Blitzersäulen so schwer beschädigt, dass eine Tempomessung zurzeit unmöglich ist.

Die Anlage Wolfenbütteler Straße ist die wichtigste Anlage Braunschweigs, um für Verkehrsdisziplin zu sorgen. Auf der vierspurigen Straße ist nur Tempo 50 erlaubt. Stadtverwaltung und Polizei hatten den Standort einst ausgesucht, weil es im Vorfeld verdeckte Messungen ergeben hatten. Sie ergaben: 91 Prozent der Autofahrer hatten sich nicht an das Tempolimit gehalten.

Die Anlage ging vor etwa einem Jahr in Betrieb. Es handelt sich um eine Doppel-Anlage. Wegen der Straßenbahnschienen in der Fahrbahnmitte konnte keine Blitzersäule aufgebaut werden, die den Verkehr in beiden Richtungen überwacht. Am Straßenrand stehen darum Säulen, die separat den Verkehr stadteinwärts und stadtauswärts überwachen.

Die beiden Blitzersäulen, eine dritte befindet sich auf der Gifhorner Straße, ergänzten Braunschweigs System zur Tempoüberwachung. Es besteht aus zwei mobilen Anlagen in Autos und einem Anhänger mit Messgeräten. Der Anhänger wurde ebenfalls im Vorjahr angeschafft.

Anlagen wurden bereits mehrfach beschädigt

Im zweiten Halbjahr 2021, so jüngst die Stadtverwaltung in einer ersten Bilanz, wurden von den Anlagen rund 20.000 Geschwindigkeitsübertretungen im Stadtgebiet registriert. Der Löwenanteil davon entfiel auf die Anlagen an der Wolfenbütteler Straße. Dort wurden 6411 Verstöße festgestellt. Die Tendenz sei rückläufig gewesen, so hieß es seitens der Stadtverwaltung.

Die Anlagen sind nun beide nicht mehr funktionsfähig und wurden abgeklebt. Wann die Anlagen wieder funktionieren werden, ist unklar. Seitens der Stadtverwaltung hieß es, die Säulen seien bereits mehrfach im Bereich der Schutzscheiben beschädigt worden. Strafanzeigen seien gestellt worden. Das derzeitige Abkleben erfolge vorübergehend, „bis die Ersatzteile vom Hersteller geliefert und eingebaut werden“.

Die Stadtverwaltung geht von Vandalismus aus: „Möglichkeiten, die Säulen effektiv vor solchen Übergriffen zu schützen, werden derzeit nicht gesehen.“

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