Braunschweig. Glasflaschenverbot gilt in zwei Parks. Ein Alkoholverbot wie in den letzten beiden Corona-Jahren wäre aus Sicht der Stadt nicht mehr verhältnismäßig.

Am Vatertag an diesem Donnerstag sind Glasflaschen im Prinzenpark einschließlich Nußberg und im Heidbergpark von 10 bis 24 Uhr verboten. Darauf weist die Stadtverwaltung hin. Das Verbot gilt nicht für gaststättenrechtlich genutzte Flächen.

„Die Erfahrungen vergangener Jahre haben gezeigt, dass die an Himmelfahrtstagen mitgebrachten Glasbehältnisse, also insbesondere Flaschen, häufig nicht ordnungsgemäß entsorgt werden“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. „Viele werden geleert auf den Boden gestellt oder nicht selten mutwillig zerschlagen. Schon nach kurzer Zeit war der Boden mit Flaschen und Glasscherben übersät. Flaschen werden zu Stolperfallen oder können bei körperlichen Auseinandersetzungen als Waffen eingesetzt werden. Scherben erhöhen massiv die Gefahr von Schnittverletzungen bei einem Sturz. Zudem erschweren sie die Reinigung des Geländes erheblich.“

Die Polizei und der Zentrale Ordnungsdienst (ZOD) der Stadtverwaltung werden die Einhaltung des Verbots kontrollieren. Bei Verstößen können sie Glasbehältnisse beschlagnahmen.

Reaktion auf die Eskalation vor drei Jahren im Prinzenpark

Das Vatertags-Glasbehältnisverbot hatte die Stadt unmittelbar nach der Eskalation im Jahr 2019 angekündigt. Damals war die Polizei abends mit einem Großaufgebot im Prinzenpark und räumte diesen schließlich. Einige Parkbesucher hatten sich hinterher beschwert, dass manche Polizisten aus ihrer Sicht provozierend und überzogen aufgetreten seien. Seitens der Polizei hieß es hingegen, dass es massive Attacken, Ordnungswidrigkeiten und Straftaten durch stark betrunkene Personen gegeben habe.

Auch im Heidbergpark musste die Polizei damals schon im Laufe des Tages eingreifen – es gab Rangeleien zwischen alkoholisierten und aggressiven Jugendlichen und Erwachsenen. „Leere Flaschen waren zum Teil mutwillig zerschlagen worden, mit der entsprechenden Gefahr durch Glasscherben, es kam zu Flaschenwürfen“, erläutert Stadtsprecher Rainer Keunecke.

Alkoholverbot 2020 und 2021 wegen Corona-Regeln

Zusätzlich zum Glasflaschenverbot hatte die Stadt in den beiden vergangenen Jahren auch ein Alkoholverbot in den beiden Parks angeordnet. Maßgeblich dafür waren Keunecke zufolge die Verhaltens- und Abstandsregeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. „Es bestand die Gefahr, dass die Regeln besonders bei fortschreitendem Alkoholeinfluss missachtet würden“, sagt er. Dieses Mal ist kein Alkoholverbot vorgesehen. Da die Corona-Regeln nicht mehr gelten, wäre es Keunecke zufolge nicht verhältnismäßig.

Ein Alkoholverbot gilt am Himmelfahrtstag hingegen zum Beispiel im Wolfsburger Allerpark. Alkohol darf dort von 6 bis 22 Uhr weder konsumiert noch mitgeführt werden.