Wolfsburg. Stehen an der K 111 zwischen Heiligendorf und Barnstorf zu viele Leitplanken? Ein Autofahrer ist schon dagegen gefahren.

Eine Leitplanke vor jedem Baum, eine lange Leitplanke am Straßenrand: Über die Menge der Schutzplanken, die bei der Sanierung der Kreisstraße 111 zwischen Barnstorf und Heiligendorf installiert wurden, wundert sich die PUG.

„Das Ganze ist ein reines Leitplanken-Paradies geworden“, kritisierte Velten Huhnholz in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Der Ratsherr wollte von Straßenbau-Geschäftsbereichsleiter Oliver Iversen wissen, wie ein Autofahrer zwei Leitplanken durchbrechen sollte.

Huhnholz stellte die Notwendigkeit der Beplankung in Frage. Seiner Meinung nach verengen die Leitplanken die Straße optisch. Man sehe auch, dass schon Autos dagegen gefahren seien. „Das kann es nicht sein“, findet der Wolfsburger.

Leitplanken über Leitplanken an der K 111 zwischen Barnstorf und Heiligendorf

Über die Leitplanken wurde auch schon im Ortsrat Hattorf/Heiligendorf gesprochen. In Heiligendorf kursieren Gerüchte über Unfälle und einen Beinahezusammenstoß zwischen einem Autofahrer und einem Traktor. „Ich denke, da wurde richtig viel Geld verbrannt“, sagte Ortsratsmitglied Detlef Barth (PUG). Für ähnliche Zweifel hatten im Landkreis Helmstedt neue Leitplanken an der B 1 bei Bornum gesorgt.

Nach Auskunft der Polizei Wolfsburg ist gut zwei Wochen nach der Wiederfreigabe der Barnstorfer Straße am 19. April ein Autofahrer gegen eine vor einem Baum installierte Leitplanke gefahren, nachdem er aus ungeklärten Gründen von der Fahrbahn abgekommen war. Zu einem größeren Schaden kam es bei diesem Unfall auf der K 111 nicht.

Stadt Wolfsburg beruft sich auf Richtlinie für passiven Schutz an Straßen

Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide erklärte in der Sitzung des Bauausschusses, eine aktuelle Richtlinie sehe vor, dass ab einer gewissen Geschwindigkeit zum Schutz der Autofahrer so beplankt werden müsse, wie es getan wurde. Weil die Stadt die Leitplanken in einem Teilbereich der K 111 noch nicht habe installieren können, gelte dort zurzeit eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h.

„Wird eine Straße neu angelegt oder grunderneuert, müssen die aktuellen Vorgaben, beispielsweise zu den Schutzplanken, umgesetzt werden“, erläutert Stadt-Pressesprecher Ralf Schmidt auf Anfrage unserer Zeitung. Maßgeblich sei in diesem Fall die Richtlinie für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme (RPS). „Durch die Grunderneuerung der Kreisstraße 111 mussten die Schutzplanken installiert werden“, betont Schmidt.

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In den Werksferien wird die K 111 noch einmal voll gesperrt. Während der Vollsperrung will die Stadt Wolfsburg auf einem etwa 1,5 Kilometer langen, noch unbeplankten Abschnitt der Straße Restarbeiten vornehmen lassen. Dazu gehört auch der Aufbau weiterer Leitplanken. „Anschließend wird die Geschwindigkeit wieder angepasst“, kündigt Ralf Schmidt an.

Im Herbst sollen schließlich noch zahlreiche Bäume am Straßenrand gepflanzt werden, um die nach der Fällung von 26 Bäumen ausgedünnte Allee wieder zu vervollständigen.