Braunschweig. Die Ehrenamtlichen von „Studenten bilden Schüler“ in Braunschweig erteilen kostenlose Nachhilfe. Sie sind für den Gemeinsam-Preis nominiert.

Die Warteliste ist lang: Schüler und Schülerinnen stehen darauf, die endlich den Satz des Pythagoras begreifen, sich intensiv mit der deutschen Grammatik oder der Photosynthese beschäftigen wollen: Sie möchten Nachhilfeunterricht.

Nachhilfeunterricht wird an jeder Ecke angeboten – doch in der Regel kostet er Geld. Für viele Familien ist er unbezahlbar. Bildung ist in Deutschland immer noch oft vom Geldbeutel abhängig. Deshalb haben sich einige Studierende der TU Braunschweig zusammengeschlossen. Sie bieten kostenfreie Nachhilfe an, ehrenamtlich. Seit November 2020 gibt es den Braunschweiger Ableger des bundesweit aktiven Vereins „Studenten bilden Schüler“.

So sieht das Engagement der Ehrenamtlichen in dem Verein aus

Acht Studenten und Studentinnen leiten den Standort Braunschweig, sichten die Anfragen von Schülern und Nachhilfelehrern und vermitteln die passenden Kontakte. Jonas Naumann (24), Johanna Bürger (24) und Lennart Kösters sind von Beginn an dabei. „Ich hatte Werbung des bundesweiten Vereins gesehen – und da es noch keinen Standort von ,Studenten bilden Schüler’ in Braunschweig gab, haben wir ihn gegründet“, erzählt Johanna Bürger. Die Nachfrage zeige, dass der Bedarf groß sei.

Rund 30 Studierende gehören zum Team der Nachhilfelehrer. Ob Architektur, Physik, Maschinenbau oder Sozialarbeit – alle möglichen Fachrichtungen sind unter den Studenten vertreten. Und das ist gut so, schließlich ist auch der Bedarf sehr unterschiedlich. „Besonders groß ist die Nachfrage nach Deutsch als Fremdsprache und Mathe“, sagt Jonas Naumann.

Das konnte bereits erreicht werden

„Insgesamt konnten wir schon 60 Schülern und Schülerinnen Nachhilfe vermitteln“, gibt Johanna Bürger Auskunft. Der Verein arbeitet mit Hilfsorganisationen wie der Caritas und Refugium zusammen. „Die Einrichtungen bieten auch Räume, in denen die Nachhilfe stattfinden kann. Manchmal wird auch daheim bei den Schülern unterrichtet oder an öffentlichen Orten wie einer Bibliothek“, sagt Jonas Naumann.

Das war der bisher bewegendste Moment

Es sei schön zu erleben, wie glücklich viele Eltern seien, dass ihren Kindern kostenloser Nachhilfeunterricht ermöglicht werde, erzählen die Studenten. „Ich fand es besonders bewegend, als ein Student berichtete, dass er seinen Schüler im Fußballverein angemeldet habe – und das dessen Deutschkenntnisse anschließend deutlich besser geworden seien. Das zeigt auch, dass die Ehrenamtlichen auf die persönlichen Bedürfnisse ihrer Schüler eingehen und ganz praktische Lebenshilfe leisten“, sagt Johanna Bürger.

Kontakt gibt es unter www.studenten-bilden-schueler.de/standorte/braunschweig

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