Braunschweig. Im Haus Entenfang in Braunschweig hat die Saison begonnen. Im Mai öffnet eine Ausstellung zu Spinnen. Auch Wildbienenhotels werden bald gebaut.

Einige Jahre lang war das Bauen von Wildbienenhotels an Haus Entenfang ein beliebter Frühlingsspaß für Familien – bis die Pandemie die Mitmachaktion zweimal hintereinander ausbremste. In diesem Jahr ist es nun wieder soweit: Am Samstag, 26. März, sind Interessierte eingeladen, den Bestäubern Nisthilfen zu basteln. Überhaupt hat das Programm des Naturerlebniszentrums einiges zu bieten.

„Wir sind schon fleißig dabei, alles vorzubereiten“, erklärt Anke Kätzel. Bambus, Schilf, Holz oder auch Holunder – Materialien wie diese seien für die Wildbienenhotels teilweise schon gekauft oder gesammelt worden. Das gemeinsame Bauen sei eine tolle Sache für Kinder mit Eltern. „Mit den gängigen Baumarkt-Modellen können Bienen oft nichts anfangen“, erklärt die Rangerin. Die Materialien seien oft ungeeignet, die Ausmaße zu klein. „Da verirren sich doch höchstens Spinnen hinein.“

Rangerin: Angst vor Spinnen ist nicht angeboren

Gegen Letztere hat am Haus Entenfang aber selbstredend auch keiner was. Aus diesem Grund widmet die Einrichtung den Tieren ihre am 8. Mai öffnende neue Wechselausstellung. Zuletzt war in dem Sonderausstellungsraum „Wildbienen – Bestäubungswunder mit Stinkefüßen“ das Thema. „Eigentlich wollten wir im vergangenen Jahr schon wechseln, was coronabedingt aber schwierig war“, erklärt Kätzel. Jetzt aber sei die Zeit gekommen.

Haus Entenfang in Riddagshausen hat eine lange Geschichte. Seit sieben Jahren wird es als Naturerlebniszentrum genutzt.
Haus Entenfang in Riddagshausen hat eine lange Geschichte. Seit sieben Jahren wird es als Naturerlebniszentrum genutzt. © Henning Thobaben

Die neue Ausstellung soll Besuchern die Scheu vor den nützlichen Tieren nehmen und ihren Nutzen für das Ökosystem veranschaulichen. „Dass viele Menschen Angst vor Spinnen haben, ist nicht angeboren, sondern erlernt. Dabei sind Spinnen in verschiedenen Größen fast überall in der Umwelt. Und sie sind keineswegs gefährlich“, betont Kätzel.

Selbst die im Terrarium gehaltene Vogelspinne Berta wirkt durchaus zutraulich, viele Mitarbeiter nehmen sie auf die Hand. „Sie hilft uns manchmal, diese eher diffusen Ängste abzubauen“, erläutert die Rangerin. Eher spaßig gemeint ist daher auch der für den 30. Oktober eingeplante Halloween-Aktionstag mit Spinnengrusel – eine Premiere in diesem Jahr.

Fledermausexkursion um die Riddagshäuser Teiche

Bis dahin steht aber noch etliches mehr auf dem Programm. Radtouren und Wanderungen lassen Interessierte in die Natur eintauchen, bisweilen auch abends. Besonders beliebt: die Fledermausexkursion um die Riddagshäuser Teiche. Dabei gehen die Teilnehmer in Begleitung einer Biologin und ausgerüstet mit Bat-Detektoren auf eine Exkursion, die speziell für Kinder gut geeignet ist.

„Die ersten Anmeldungen haben wir kurz nach der Veröffentlichung des Programms reinbekommen“, berichtet Anke Kätzel von Buchungen für das laufende Jahr. Aber auch Bäume und Sträucher und deren Nutzung in Riddagshausen sowie die fischereiliche Nutzung der dortigen Teiche sind Thema von Wanderungen.

Geöffnet ist mittwochs, donnerstags und sonntags

Allein zwischen 500 bis 1000 Kinder besuchen Haus Entenfang pro Jahr im Rahmen von Schulführungen. Aber auch Erwachsene schauen gerne einmal rein in das historische Gebäude, dessen Geschichte in der Dauerausstellung über die Riddagshäuser Teichlandschaft ausführlicher thematisiert wird. Auch sonst stehen die Mitarbeiter etwa für Fragen zum richtigen Verhalten im Naturschutzgebiet oder zu Beobachtungsmöglichkeiten von Tieren und Pflanzen zur Verfügung. Geöffnet ist mittwochs, donnerstags und sonntags jeweils von 11 bis 16 Uhr.